„Die Angreifer verwenden keine sensationellen neuen Methoden – man muss sich schützen. Und das ist seit Jahren möglich“, sagt Michael Krausz. 
Porträt

Cybersecurity: Mitarbeitende sind eine echte Gefahr

Mit sechs Jahren wollte Michael Krausz Detektiv werden, mit 13 Jurist, dann Informatiker: Heute ist er Experte für IT-Sicherheit, der seit 25 Jahren weltweit Unternehmen berät.

Die Zahlen, die das Innenministerium für das Jahr 2022 vorgelegt hat, muss man einmal verdauen. In der Cyber-Security-Studie heißt es, dass 67 Prozent der heimischen Unternehmen Opfer eines Cyber-Angriffs geworden sind. Bei 20 Prozent entstand ein finanzieller Schaden. Vornehmlich durch Ransomware. Das sind schädliche Programme, die den Zugriff auf Daten und Systeme einschränken oder unterbinden bzw. im Vorfeld der Verschlüsselung von Systemen Daten dieser Systeme an die Täter übermitteln (leaken). Die enorme Gefahr durch Ransomware bestätigt auch Michael Krausz. Er gilt als Pionier der Informationssicherheit, der seit 1998 das Unternehmen I.S.C. – Information Security Consulting mit Niederlassungen in London, Bonn, Wien, Singapur, Manila und New York betreibt.

„Manche Angreifer treten als Gentlemen-Gauner auf: Sie geben mehr Zeit für die Überweisung des Lösegelds und sie verlangen geringere Summen“, sagt er. Die Verschlüsselung schrecke die Opfer – meist Unternehmen – nicht mehr so sehr, aber: „Die Täter behaupten, dass sie Daten abgezogen haben. Diese möglichen Leakages bereiten mehr Sorgen.“ Weil man nie wissen kann, ob Daten tatsächlich gestohlen wurden. Und weil sensible personenbezogene Daten betroffen sein können oder weil es sich um Preislisten, Einkaufskonditionen, Rabatte, Kundendaten oder Marketingkonzepte handeln kann.

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