Buch der Woche

Paul Austers neuer Roman: Der Mensch ist wie ein Auto

Fast alle seine Bücher spielen in New York: Paul Auster, geboren 1947.
Fast alle seine Bücher spielen in New York: Paul Auster, geboren 1947.Foto: Edu Bayer
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Seit zehn Jahren leidet ein pensionierter Witwer unter dem Verlust seiner Frau. Paul Austers „Baumgartner“ ist ein Roman über Trauer und die Macht der Liebe, den vom Anfang bis zum Ende souveräne Gelassenheit durchweht.

Es beginnt mit zwei kleinen, alltäglichen Missgeschicken: Seymour Tecumse Baumgartner verbrennt sich die Hand, als er den Topf vom Herd nimmt, der dort seit zwei Stunden auf der eingeschalteten Herdplatte steht. Als er gleich darauf dem Stromzählerableser den Weg weisen möchte, stürzt er die Kellertreppe hinunter. So ärgerlich das doppelte kleine Unglück für Sy an diesem Morgen ist, weil es ihn an das eigene Alter erinnert, an seine beginnende Gebrechlichkeit und Vergesslichkeit – Sy ist einundsiebzig –, es ist nichts gegen das große Unglück, mit dem er schon seit über einer Dekade leben muss: Sy ist Witwer, seine Frau Anna Blume, mit der er sein gesamtes Leben verbracht hat, kam vor zehneinhalb Jahren beim Schwimmen in Cape Cod ums Leben, eine Monsterwelle überrollte sie. Seither fühlt er sich wie amputiert, so, als fehlten ihm selbst eigene Gliedmaßen, wie er sagt, und leidet an einer Art seelischem Phantomschmerz.

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