Belagerung

Die Schlacht um Gaza-Stadt

Israelische Panzer am 1. November während der Bodenoffensive im nördlichen Gazastreifen.
Israelische Panzer am 1. November während der Bodenoffensive im nördlichen Gazastreifen.Reuters / Israel Defense Forces
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Israel hat die größte Stadt im Gazastreifen umzingelt. Die Hamas-Terroristen sitzen fest. Aber die Belagerung könnte Monate dauern. Und sehr blutig werden.

Wien. Über der Stadt Gaza liegt der Nebel des Kriegs. Was sich dort genau zuträgt, lässt sich nicht immer mit Sicherheit sagen. Aber vieles spricht dafür, dass Israels Krieg gegen die Hamas einen Wendepunkt erreicht hat: „Wir haben Gaza-Stadt komplett eingekreist“, meldete die israelische Armee in der Nacht auf Freitag. Und Experten halten das für plausibel. Zumal die Isolation des nördlichen Teils des Gazastreifens samt Gaza-Stadt immer Teil von Israels Plänen war.

Lange Zeit hatten die Israelis mit der Bodenoffensive gezögert. Aber jetzt rückten sie mit hohem Tempo vor. Aus Norden und aus Osten. Am Mittwoch behauptete Israels Armee, dass sie die nördlichen Verteidigungsstellungen der Hamas durchbrochen habe, dann in der Nacht auf Freitag, dass Gaza-Stadt umzingelt sei, was einen Durchbruch bis ans Mittelmeer bedeuten würde: „Man kann davon ausgehen, dass Israels Streitkräfte eine Nord-Süd-Teilung des Gazastreifens herbeigeführt haben und nun sämtliche Verbindungslinien kontrollieren. Das haben sie auch von Anfang an angekündigt“, sagt Bundesheer-Militäranalyst Berthold Sandtner zur „Presse“.

Humanitäre Katastrophe droht

Die Hamas sitzt in der Falle, aber mit ihr auch zigtausende Zivilisten, die noch in der Region ausharren, trotz der wiederholten Aufrufe Israels in den Süden des Gazastreifens zu flüchten, auf die andere Seite des Flusses Wadi Gaza. Es bahnt sich die nächste humanitäre Katastrophe an: „Es wird weitere tote Zivilisten geben. Gar keine Frage“, sagt Sandtner.

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