Gewaltwelle

In Frankreich „explodiert die Zahl antisemitischer Fälle“

Antisemitische Schmiererei: Davidstern auf einer Mauer in Paris.
Antisemitische Schmiererei: Davidstern auf einer Mauer in Paris. Imago / Julien Mattia / Le Pictorium
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Am Wochenende wurde in Lyon eine Jüdin mit einem Messer verletzt. Der Täter ist auf der Flucht. Seit dem 7. Oktober wurden mehr als 1000 antisemitische Vorfälle gemeldet.

„Die Zahl der antisemitischen Akte ist explodiert“, lautete das schockierende Fazit von Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin Sonntagabend im Fernsehsender France 2.  Seit dem Terrorangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas in Israel am 7. Oktober seien mehr als tausend antisemitische Vorfälle gemeldet, 486 Menschen seien festgenommen worden, darunter 102 Nicht-Franzosen, sagte der Minister.

Seit Wochen ist die Angst groß, dass der Nahost-Konflikt auf das Land übergreifen könnte: In Frankreich lebt sowohl die größte jüdische als auch die größte muslimische Gemeinde Europas. Tatsächlich droht die antisemitische Gewaltwelle blutig zu eskalieren: Erst am Wochenende war eine 30-jährige Frau in Lyon beim Öffnen ihrer Wohnung von einem ganz in Schwarz gekleideten Mann angegriffen und mit einem Messer am Bauch verletzt worden.

Laut Polizeiangaben seien ihre Wunden eher oberflächlich, berichtete „Le Figaro“. Die Frau sei nicht in Lebensgefahr, musste aber ins Krankenhaus gebracht werden. Wo sie erste Angaben zu Ablauf des Angriffs machen konnte: Der Täter soll mit derselben Waffe, die der Attacke diente, anschließend ein etwa zehn Zentimeter langes Hakenkreuz auf die Tür geschnitzt haben, die mit einer Mesusa (einem kleinen, aber gut sichtbaren Kästchen mit einer religiösen Schrift) dekoriert ist, wie dies der Brauch bei jüdischen Familien ist.

Das Gesicht war vermummt, Waffe am Tatort

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