Israel-Konflikt

Nahost: Kanzler Nehammer telefonierte mit Abbas

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) anlässlich der Gedenkveranstaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) für die Opfer und Vermissten in Israel am 11. Oktober 2023 in Wien.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) anlässlich der Gedenkveranstaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) für die Opfer und Vermissten in Israel am 11. Oktober 2023 in Wien.APA / APA / Eva Manhart
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Im Telefonat mit dem palästinensischen Präsidenten habe er für den „Einsatz, damit die Geiseln frei kommen“ gedankt. Ein Gespräch war während Nehammers Israel-Reise nicht zustandegekommen.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat den palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas telefonisch um Unterstützung bei der Freilassung der von der Terrormiliz Hamas verschleppten Geiseln gebeten. „Ich danke dem Präsidenten Abbas für seinen Einsatz, damit die Geiseln frei kommen“, sagte Nehammer am Montag nach einem Telefonat. Der Kanzler hatte bei seinem Israel-Besuch am 25. Oktober mit Abbas telefonieren wollen, doch hatte dieser kurzfristig alle Termine abgesagt.

„Die unschuldigen Zivilisten, darunter auch ein Österreicher, die von der Hamas verschleppt wurden, müssen bedingungslos freigelassen werden. Dazu laufen derzeit unzählige Gespräche auf allen politischen und diplomatischen Kanälen. Österreich wird sich hier weiterhin aktiv einbringen“, sagte Nehammer laut Bundeskanzleramt in dem „ausführlichen Telefonat“ mit Abbas.

Hilfe müsse zu Bevölkerung gelangen

Darin habe er auch die Perspektive für eine langfristige politische Lösung „im Sinne einer Zwei-Staaten-Lösung“ betont. Auch die steigende Gewalt im Westjordanland sei ein Thema des Gesprächs gewesen. Nehammer habe sich diesbezüglich besorgt gezeigt. Eine Eskalation müsse vermieden werden. Die von Abbas angeführte Palästinensische Autonomiebehörde regiert nur im Westjordanland, das militärisch von Israel besetzt ist.

Die Hamas trage „die volle Verantwortung für die humanitäre Lage im Gazastreifen“, bekräftigte Nehammer die Position, wonach die Terrorgruppe die Zivilbevölkerung im Palästinensergebiet „in Geiselhaft genommen“ habe und als „menschliches Schutzschild“ missbrauche. „Sie verbarrikadieren sich absichtlich in unmittelbarer Nähe zu Schulen und Spitälern, und setzen damit bewusst das Leben der Zivilisten aufs Spiel.“ Es sei sehr wichtig, dass humanitäre Hilfe über Ägypten nach Gaza komme, doch müsse sichergestellt werden, dass die Hilfe bei der Bevölkerung ankomme „und nicht in die Hände der Hamas fällt“. (APA)

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