Quergeschrieben

Ein Extrem ums andere: So kann Asylpolitik nicht funktionieren

Lang galten muslimische Zuwanderer nur als wehrlose Opfer. Jetzt stehen sie als Bedrohung der Juden am Pranger. Beides ist in dieser Zuspitzung falsch.

Den Namen Götz Schrage musste man bis vor Kurzem nicht unbedingt kennen. Außerhalb einer kleinen Wiener Politblase genoss der SPÖ-Bezirksrat in Neubau eher eingeschränkte Berühmtheit. Das änderte sich, seit Schrage in einem Gastkommentar für den „Standard“ gegen „zugewanderte Antisemiten und verwirrte Linke“ vom Leder zog. Der Text wurde auch in konservativen Kreisen emsig herumgereicht. Wer die eigene Gesinnungsgemeinschaft kritisiert, macht ja meistens Punkte. ­Othmar Karas könnte darüber viel erzählen.

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Im konkreten Fall liegt es aber wohl in erster Linie am Thema: Schrage schreibt über seinen Einsatz als Flüchtlingshelfer und seine Enttäuschung darüber, dass frühere Schützlinge jetzt gegen Israel (oder noch schlimmer: für die Hamas) demonstrieren. „Wir haben keinen Platz für den folkloristischen Antisemitismus, den sie mitgebracht haben. (…) Ab in Schubhaft und tschüss im Idealfall.“ Ähnliche Kommentare gab es zuletzt auch von anderen mehr oder weniger prominenten Linken.

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