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Homer Simpson würgt Bart nicht mehr

Nein, Homer tut es nicht mehr, auch wenn Bart ihn wütend macht: das Vater-Sohn-Gespann in Staffel 28
Nein, Homer tut es nicht mehr, auch wenn Bart ihn wütend macht: das Vater-Sohn-Gespann in Staffel 28Imago/Fox
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Die „Simpsons“ haben sich von einem langjährigen Gag verabschiedet. „Die Zeiten haben sich verändert“, erklärte Homer Simpson selbst.

Vieles bleibt gleich in Springfield: Baby Maggie spricht nicht, Mr. Burns lebt ewig und der Fernseher ist zentrale Anlaufstelle im Haus der titelgebenden Familie, wenn auch inzwischen ein Flachbild-Modell. Eine Änderung wurde an der seit 1989 laufenden Zeichentrick-Serie nun doch vorgenommen: Homer Simpson würgt seinen Sohn Bart nicht mehr, wenn dieser ihn auf die Palme bringt. In der Ende Oktober ausgestrahlten Folge „McMansion & Wife“ aus der 35. Staffel wurde das auch thematisiert. Nachbar Thayer kommentiert darin Homers festen Händedruck. „See, Marge, strangling the boy has paid off,“ scherzt Homer daraufhin, fügt aber hinzu: „Just kidding. I don‘t do that anymore.“

Tatsächlich hat Homer schon vor längerer Zeit damit aufgehört, seinen Sohn zu würgen. Bereits mit Staffel 31 aus dem Jahr 2019 wurde der Running Gag gestrichen, schreibt der „Guardian“. So lustig war der Witz ohnehin nicht. Da der erwachsene Mann, dort der zehnjährige Bub, der um Luft ringt und dessen Augen hervortreten. Selbst wenn sich die Zeiten nicht geändert hätten, wäre das Würgen der schwächste Teil der Folge, heißt es in der britischen Zeitung. Thematisiert wurde das Würgen auch in der Folge „Love Is a Many Strangled Thing“ von 2011 (Staffel 22), in der Homer vom Basketball-Spieler Kareem Abdul-Jabbar gezeigt wird, wie es ist, als Kleinerer von einem Größeren gewürgt zu werden.

Werden die Simpsons jetzt „woke“?

In Sozialen Medien gab es naturgemäß Aufregung über die Änderung, die eigentlich niemand mitbekommen hatte. Manch User äußerte seine Angst davor, dass die „Simpsons“ nun „woke“ werden könnten und auf jeden nicht völlig harmlosen Witz verzichten würden.

In den „Cancel Culture“-Debatten spielte die Serie bisher kaum eine Rolle. Vor sechs Jahren wurde in der Dokumentation „The Problem with Apu“ zwar thematisiert, dass die aus Indien stammende Figur des Supermarktbetreibers Apu Nahasapeemapetilon im englischsprachigen Original vom weißen Amerikaner Hank Azaria gesprochen wurde. Doch Produktionssender Fox hielt an Azaria fest.

Bemängelt wurde auch, dass die schwarzen Figuren wie Homers Kollege Carl, der Polizist Lou und der Arzt Dr. Hibbert nur Nebenrollen spielen und ihnen ebenfalls Azaria die Stimme lieh. Bei diesen haben inzwischen andere – afroamerikanische – Sprecher die Rollen übernommen. (her)

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