Interview

Chinas Botschafterin zu Taiwan: „Werden militärische Gewalt als letzte Option nicht aufgeben“

Qi Mei ist seit März Chinas Botschafterin in Österreich. Erstmals gab sie der „Presse“ ein Interview.
Qi Mei ist seit März Chinas Botschafterin in Österreich. Erstmals gab sie der „Presse“ ein Interview.Clemens Fabry
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Die chinesische Botschafterin in Österreich, Qi Mei, sieht ihr Land in einer Vermittlerrolle zwischen Israel und Palästina. Im Ukraine-Krieg werde Peking keinen Druck auf Russland ausüben. China sei eines der größten Opfer von Falschnachrichten.

Die Presse: Auf X posten Sie eine Mischung aus wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Statements. Manchen Ihrer Kollegen wurde auf sozialen Medien „Wolf-Warrior-Diplomatie“ nachgesagt. Wie stehen Sie dazu?

Qi Mei: Das ist kein korrektes Narrativ. Es ist ein westliches Narrativ. Ich begann meine Karriere 1993 und begegnete vielen Konzepten, die von westlichen Medien und Politikern geschaffen wurden. Als Diplomat ist es eine Kernaufgabe, die Interessen des Landes zu sichern.

Aggressive Statements sind Kernaufgabe von Diplomaten?

Es ist nicht aggressiv. Wenn unwahre Informationen über China verbreitet werden, gibt es selbstverständlich Reaktionen. Wir versuchen, die Brückenrolle bei der Kommunikation und Kooperation in den bilateralen Beziehungen zu spielen.

Die Provinz Xinjiang, wo laut UN mehr als eine Million Uiguren interniert sind, beschreiben Sie auf X mit schönen Landschaftsbildern. Soll so der Konflikt mit der Muslim-Minderheit aus der Öffentlichkeit gelöscht werden?

Die sind absolute Fake News. Ich stimme nicht mit der Bezeichnung „Konflikt“ überein. In China leben 56 ethnische Gruppen und rund 1,4 Milliarden Menschen zusammen. Es herrscht völlige Bewegungs- und Religionsfreiheit. Es geht hier nicht um Menschenrechte oder Ethnizität. Es geht um den Kampf gegen Terrorismus, Separatismus und Extremismus.

»Im Konflikt zwischen Israel und Palästina bleiben wir nicht untätig.«

Qi Mei

Chinesische Botschafterin in Österreich

Sie sprechen von Terrorismus. Warum hat China den Terrorangriff der Hamas auf Israel nicht offiziell verurteilt?

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