Stadtentwicklung

Wann ist ein Dach eigentlich grün?

Ein begrüntes Dach ohne große Pflanzenlücken. Es geht noch deutlich spärlicher.
Ein begrüntes Dach ohne große Pflanzenlücken. Es geht noch deutlich spärlicher.Getty Images, Marcin Szmyd
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Bei neuen Bauprojekten wird gern mit grünen Dächern geworben, die als Ersatz für die versiegelten Flächen dienen sollen. Dabei sollte man wissen: Als „grün“ gilt ein Dach schnell einmal.

Es gibt ja Menschen, die seit Jahren auf die großen und kleinen Flachdächer in Wiens Höfen schauen – etwa weil darin eine Garage steht – und sich wundern, warum aus den Dachflächen nicht mehr gemacht wird.

Denn manchmal liegt so eine Art Schotter auf diesen Dachflächen, der je nach Jahreszeit von größeren oder kleineren Flächen fleckigem Grün und Braun bewachsen ist. Was würden das für schöne grüne Dächer abgeben, denkt man sich. Bis die Erkenntnis sickert. Moment, man blickt ja schon seit Jahren auf ein grünes Dach. Zumindest laut Definition.

Um das zu verstehen, muss man mit Rosemarie Stangl vom Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau an der Boku Wien reden. Sie erklärt, dass man ganz grundsätzlich zwischen „extensiv“ begrünten und „intensiv“ begrünten Dächern unterscheiden muss. Bei den beiden Kategorien gibt es freilich noch Unterkategorien. Etwa „reduziert extensiv begrünt“.

Ein grünes Dach, aber so richtig viel wächst da nicht darauf.
Ein grünes Dach, aber so richtig viel wächst da nicht darauf.Clemens Fabry

Wie hoch ist das Substrat auf dem Dach?

In welche Kategorie ein Gründach fällt und welche Art von Begrünung stattfindet, „hängt von der Höhe des Substrates ab“, sagt Stangl. Also was und wie hoch auf das Dach aufgebaut wird. Substrate mit geringer Aufbauhöhe ergeben extensive Dächer. Tatsächlich reicht schon ein Substrat von fünf Zentimetern, um das Dach zum Gründach zu machen. „Davon raten wir aber ab. Es braucht mindestens zehn bis zwölf Zentimeter, auch für Extensiv-Gründächer“, erklärt Stangl.

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