Umweltproteste

Pensionierter US-Anwalt erschoss zwei Aktivisten, die Straße in Panama blockierten

Ein Mann erschoss zwei Lehrer, die an einer Straßenblockade beteiligt waren. Dieses Bild entstand bei den folgenden Protesten am 8. November.
Ein Mann erschoss zwei Lehrer, die an einer Straßenblockade beteiligt waren. Dieses Bild entstand bei den folgenden Protesten am 8. November.APA / AFP / Roberto Cisneros
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Mit den Worten „Das endet hier“ hat ein US-Bürger vor laufenden Kameras auf zwei Lehrer geschossen, die aus Protest eine Straße blockiert hatten. Seit Wochen entlädt sich der Unmut der Bevölkerung über einen Vertrag mit einem kanadischen Bergbauunternehmen in Protesten.

Zwei Teilnehmer einer regierungskritischen Demonstration in Panama sind am Dienstag (Ortszeit) erschossen worden. Eine Person sei im Zusammenhang mit den Todesfällen verhaftet worden, teilte die Staatsanwaltschaft in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) mit.

Wie am Mittwoch bekannt wurde, soll es ein 77-jähriger in Panama geborener US-Staatsbürger gewesen sein, der auf zwei Klimaaktivisten geschossen hat, berichten US-Medien. Der Mann wurde Mittwochnachmittag dem Richter vorgeführt. Es soll mehrere Videos geben, in denen der Mann zu sehen ist, wie er auf zwei Lehrer schießt, die die Straße in einer Protestaktion blockiert hatten. Der pensionierte Anwalt wurde in der Vergangenheit schon einmal wegen illegalem Waffenbesitz verurteilt.

Der Mann soll demnach „Das endet hier“ gesagt haben, bevor er auf die Demonstranten zuging, die den Pan-American Highway im Bezirk Chame blockiert hatten. In der Folge entwickelte sich eine hitzige Debatte zwischen dem Mann und den Demonstranten. Vor zahlreichen Augenzeugen inklusive TV-Kameras zog der Mann dann seine Waffe und schoss.

Protest gegen Bergbaurechte

Die seit Wochen anhaltenden Proteste in dem mittelamerikanischen Land haben sich an einem neuen Vertrag mit dem kanadischen Bergbauunternehmen First Quantum Minerals entzündet, für den die Regierung kritisiert wird. Die von den Demonstranten errichteten Straßensperren haben nach Angaben von Wirtschaftsverbänden zu täglichen Verlusten von bis zu 80 Millionen Dollar geführt. Die Schulen blieben landesweit über eine Woche lang geschlossen. Mehr als 150.000 Arzttermine konnten nicht wahrgenommen werden.

Die Behörden haben dazu aufgerufen, die Proteste zu beenden. Die Bauarbeiter- und Lehrergewerkschaften haben dagegen angekündigt, solange auf die Straße zu gehen, bis der Vertrag mit First Quantum annulliert wird. Dieser wurde am 20. Oktober von der Regierung unterzeichnet und gewährt dem Unternehmen ein 20-jähriges Schürfrecht mit der Option auf eine Verlängerung um weitere 20 Jahre. Dafür soll der Staat jährliche Einnahmen in Höhe von 375 Millionen Dollar bekommen. Die Regierung behauptet, der neue Vertrag biete bessere Bedingungen als der vorherige. (Red/APA)

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