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EU-Wahl: Reimon sagt doch wieder als Kandidat ab

Reimon will doch nicht für Brüssel kandidieren
Reimon will doch nicht für Brüssel kandidierenAPA / Comyan / Hannes Draxler
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Unter der neuen strategischen Vorgabe sei er einfach kein geeigneter Kandidat mehr, schrieb der Abgeordnete auf Facebook.

Der grüne Nationalratsabgeordnete Michel Reimon hatte eigentlich angekündigt, für die EU-Wahl im Juni kandidierten zu wollen. Die Liste hätte der Bundeskongress der Grünen am 16. Dezember bestätigten sollen. Dieser Termin musste allerdings verschoben werden, da es offenbar nach einer Absage von Klimaministerin Leonore Gewessler noch keine Spitzenkandidatin für Brüssel gibt.

Offiziell hieß es, die Lage im Nahen Osten würde auch in Österreich für mehr Polarisierung sorgen. Und: „Wahlkämpfe, so ehrlich müssen wir sein, tragen in der Regel zur Zuspitzung und Polarisierung bei. Und die Ernennung der Kandidat:innen für eine Wahl ist meist Startschuss für einen Wahlkampf. Als Grüne haben wir daher beschlossen, dass es besser ist, nicht frühzeitig, kurz vor Weihnachten, in den Europawahlkampf zu starten.“

Das wiederum missfällt nun Reimon - so sehr, dass er seine Kandidatur zurückzieht, wie er auf Facebook schrieb: „Der Kongress wird abgesagt, weil die außen- und innenpolitische Situation nach dem Angriff der Hamas auf Israel und dem Brandanschlag auf den jüdischen Friedhof zu aufgewühlt sei. Ich verstehe das Bedürfnis, bei all dem Leid und Elend innezuhalten, sich zu besinnen. Für eine Minute zu schweigen. Für eine Minute eben. Aber dass es die Diskussionen und Reden beim Start in die Europawahl nicht prägen soll, ist doch ein markanter Unterschied zu meiner politischen Einschätzung... eigentlich genau das Gegenteil meiner Bewerbung.“

Er hätte Aufmerksamkeit auf genau diese Zusammenhänge lenken und die Scheinwerfer auf die Profiteure im Hintergrund richten wollen. „Ich dachte, dass gerade diese dramatischen Entwicklungen Anlass sein müssen, Positionen laut und deutlich zu beziehen. „Nie wieder“ ist eben genau jetzt. Unter der neuen strategischen Vorgabe sei er aber einfach kein geeigneter Kandidat mehr. „Unter dieser Prämisse sollte ich nicht antreten. Das finde ich schade, aber ich werde bei den Wahlen nächstes Jahr genau deshalb trotzdem mit aller Kraft für die Grünen laufen – wir haben andere großartige KandidatInnen.“ (eho)

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