Satire

South Park spottet über Hollywoods Wokeness

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Die aktuelle Sonderfolge ist eine Persiflage auf den Umgang Hollywoods mit dem Thema Diversität. Mit einem oft gebrüllten „Mach eine lesbische Frau draus“ wird besonders Disney aufs Korn genommen.

Die vier Freunde Kyle, Stan, Cartman und Kenny – die Stars der US-Serie „South Park“– treffen sich wie üblich. Warten morgens auf den Schulbus. Doch sie haben sich verändert: Sie sind jetzt weiblich. Und schwarz. Und streuen flotte Sprüche über das das Patriarchat ein, zumindest bis Cartman in Angstschweiß und brüllend erwacht. Und seine Mama bittet, unter dem Bett nachzusehen, ob da auch wirklich kein leitender Angestellter von Disney versteckt ist. Die Panik, ersetzt zu werden, ist nicht neu für ihn.

Bissig ist sie, die aktuelle Sonderfolge „Joining the Panderverse“ von „South Park“. Und wirklich witzig. „Ich habe dir doch gesagt: Es gibt so etwas nicht: Disney-Führungskräfte, die alle Figuren ersetzen, die du liebst, und durch diversen Frauen ersetzen, die über das Patriarchat klagen“, sagt Cartmans Mutter, als sie sein Schlafzimmer verlässt. Wirklich? Das Multiversum macht es möglich, dass sich die Sache bald von verschiedenen Blickwinkeln ergründen lässt. Leidvoll stöhnt der weiße Cartman, als er sich in der Schule in einem divers besetzten Kurs über weibliche Exklusion im Patriarchat wiederfindet. Und seine Freunde stolpern bei der schwarze Cartman über die richtigen Pronomen.

„Mach eine lesbische Frau draus“

„Mach eine lesbische Frau draus“ lautet in etwa der Satz, den die Disney-Verantwortliche (namentlich die „Stars Wars“-Produzentin Kathleen Kennedy) bei jeder Gelegenheit brüllt. Und das trifft den eindimensionalen Hollywood-Trend nach mehr Diversität, wobei die klug gemachte Sonderfolge sich nicht nur über exzessive Wokeness lustig macht, sondern vielmehr über die Gedankenlosigkeit der Branche, die keinerlei eigene Ideen entwickelt, sondern im Aufwärmen von abgestandenen Inhalten erstarrt ist, die eben nur anders besetzt werden. Schließlich kann man „South Park“ nicht als reaktionär betrachten: Gesellschaftlich gesehen bekommen alle Seiten ihr Fett ab. Die Serie ist politisch, lässt sich aber nicht politisch verorten.

Bereits seit 26 Jahren läuft „South Park“, von den beiden Serienschöpfern Trey Parker und Matt Stone für den US-Sender Comedy Central entwickelt. Mit 325 Episoden zählt die Animationsserie für Erwachsene neben den „Simpsons“ zu den langlebigsten Zeichentrickserien im US-Fernsehen. (rovi)

Zu sehen ist die Sonderfolge „Joining the Panderverse“ auf Paramount Plus.

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