Salzburg: Fehlt Reife, Qualität oder Glück?

Salzburg-Trainer Gerhard Struber (r.) und seine Mannschaft hadern mit dem Aus in der Champions League.
Salzburg-Trainer Gerhard Struber (r.) und seine Mannschaft hadern mit dem Aus in der Champions League.APA / APA / Krugfoto
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Red Bull Salzburg stößt in dieser Champions-League-Saison an seine Grenzen und steht vor einem Dilemma. Eine Analyse.

Bei Österreichs Serienmeister ist der Ärger groß. „Unverdient“, urteilte Verteidiger Amar Dedić über das 0:1 in der Champions League gegen Inter Mailand. Über weite Strecken agierte man gegen den Favoriten auf Augenhöhe, am Ende war auch das zu wenig. Es stellt sich die Frage nach dem Warum. Salzburg-Coach Gerhard Struber sah jedenfalls wenig Verbesserungspotenzial, was ebenso eine irritierende Bestandsaufnahme ist, schließlich ging die Partie verloren.

Dass erneut ein klarer Elfmeter nicht gepfiffen wurde, wirkt als Ärgernis nach. Da fehlen Salzburg Glück und Gewicht. Zum Vergleich: Bei Inters Strafstoß gab es kein Zögern.

Schauspieler oder Sieger

Wer mehr Reife begehrt, muss eine Abkehr der bisherigen Vereinsstrategie einleiten. Nur das scheint ausgeschlossen. Aber, als Ausbildungsklub von Talenten (21,1 Jahre im Durchschnitt) wird Salzburg von Erfahrungen wie gegen Inter langfristig eher nicht profitieren. Die daran beteiligten Spieler werden in naher Zukunft ohnehin transferiert bzw. als Ersatz nur Teenager geholt.

Stößt der Red-Bull-Konzern an Grenzen, werden in der Regel alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diese Grenzen zu verschieben. Auch im Fußball? Die Stärke einer auf Jugend, Taktik oder Stil (Pressing) ausgerichteten Mannschaft ist irgendwann jedem Gegner bekannt. Veränderungen sind teuer, es bedarf neuer Ansätze. Ansonst erfüllt sich die Vision des „Corriere della Sera“: „Salzburg spielt die zugewiesene Rolle in der Champions League. Jene des jungen, talentierten, aber unerfahrenen Schauspielers.“

Salzburg ist nach vier von sechs Spielen Gruppendritter, der Aufstieg ist verspielt. Die Chance, in der Europa League weiterzuspielen, lebt. (stm)

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