Rohstoffe

Keine Spur von 100 Dollar - der Ölpreis schmiert komplett ab

Die strategischen Ölvorräte in den USA sind deutlich gesunken.
Die strategischen Ölvorräte in den USA sind deutlich gesunken.David McNew/Getty Images
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Der Ölpreis hat zuletzt deutlich nachgegeben. Der Krieg im Nahen Osten ist in den Hintergrund gerückt. Der Fokus liegt inzwischen anderswo.

Wien. Auf den Ölmärkten geht es derzeit äußerst turbulent zu. Schien Ende September noch ein Preis von 100 Dollar in gar nicht so unrealistischer Reichweite, hat der Markt inzwischen gedreht. Nicht einmal zwei Monate später kostet ein Fass der Nordseesorte Brent nur noch 80 Dollar, was einem Minus von rund 16 Prozent gegenüber dem bisherigen Jahreshoch entspricht. Doch wie kann das sein? Denn der Krieg zwischen der Hamas und Israel eskaliert nach wie vor, und ein Ende des Konflikts scheint ebenfalls nicht absehbar.

Die Rolle des Iran

Mittlerweile ist aber klar, dass die Eskalation im Nahen Osten wahrscheinlich auf die beiden Parteien begrenzt bleiben wird. Befürchtungen, dass der Iran eine aktivere Rolle in dem Konflikt einnehmen könnte, haben sich bis jetzt nicht bewahrheitet, auch wenn das Land den Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel goutiert hat. Der Iran wäre in der Lage, die Straße von Hormus, die als zentrale Exportroute für Öl aus dem Nahen Osten gilt, zu blockieren. Es bestand die Sorge, dass die USA ihre Sanktionen gegen das Land, die bis dahin eher locker gehandhabt wurden, verschärfen. Der Iran wäre so als Exporteur auf dem Ölmarkt weggefallen, was das Angebot verringert hätte. Die Annäherung zwischen den USA und dem Iran war zuletzt aber gewollt. Schließlich haben die Vereinigten Staaten im kommenden Jahr Präsidentschaftswahlen zu schlagen. Und da ist ein niedriger Preis an den Zapfsäulen traditionellerweise erwünscht. „War zuletzt vor allem das Risiko im Fokus der Märkte, ist es jetzt die Nachfrage“, sagt Raiffeisen-Energieexperte Hannes Loacker.

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