Die Kammerakademie Potsdam (ver)zauberte im Großen Saal des Musikvereins mit Mendelssohn und Berlioz.
Ein Flirren wie von Feenflügeln, ein majestätisches Schreiten: Binnen Sekunden war man am Mittwoch im Großen Musikvereinssaal in Shakespeares „Sommernachtstraum“ eingetaucht. Mit wie viel Esprit Dirigent Antonello Manacorda am Pult der Kammerakademie Potsdam Felix Mendelssohn Bartholdys Ouvertüre anging, wie rasant er vor allem die Streicher zu Beginn spielen ließ, brachte Elfenspuk und Naturstimmungen rasch vors geistige Auge. Jenes Werk, dem einst Schumann „ein Necken und Scherzen in den Instrumenten, als spielten sie die Elfen selbst“ konstatierte, interpretierten die Musiker duftig-graziös. Oberons von strotzendem Selbstbewusstsein erzählende Passagen brachten einen guten Kontrast, wobei Manacorda die königlichen Sequenzen auffallend getragen präsentieren ließ.