Buch der Woche

Chinas Krieg gegen die Frauen

Als die Königin der Metapher bekannt: Sheng Keyi, geboren 1973.
Als die Königin der Metapher bekannt: Sheng Keyi, geboren 1973.Foto: Mark King
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Über vier Generationen zieht ­sich Sheng Keyis Roman „Die Gebärmutter“. Sie erzählt darin die ­Geschichte der Frauen in China, deren reproduktive Rechte mit Gewalt eingeschränkt wurden.

Die Autorin Sheng Keyi feiert seit zwanzig Jahren international literarische Erfolge. Im DuMont Verlag erschien nun die erste deutsche Übersetzung eines ihrer bisher zehn Romane: „Die Gebärmutter“ (Original bei Chiu Ko Publishing; Taipei, 2019). Übertragen wurde der Text von Frank Meinshausen, einem Sinologen, Germanisten, Übersetzer und Sprachlehrer aus München. Sheng Keyi stammt aus einem kleinen, abgelegenen Dorf in der Provinz Hunan. In ihren Büchern haben die Frauen des armen, ruralen Chinas eine wichtige Stimme, so auch in „Die Gebärmutter“. Der Roman erzählt von sieben Frauen der Familie Chu über vier Generationen, mit besonderem Fokus auf – aber nicht nur – Fragen der Fortpflanzung. Die Lebensspanne dieser Frauen umfasst dabei etwa hundert Jahre. Mitunter schwer verdaulich sind die Themen des Textes: Einschränkung der reproduktiven ­Rechte, Zwangsverhütung, Zwangsheirat, Zwangsabtreibung (bis in das dritte Trimester), Zwangssterilisation. In der Rezension des deutschen Magazins „Stern“ heißt es, die Autorin habe ein „dystopisches Buch“ geschrieben. Die beschriebenen Geschichten sind aber weder fiktional, noch liegen sie in der Zukunft – es sind, auf die eine oder andere Weise, die wahren Geschichten vieler chinesischer Frauen der Vergangenheit.

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