Architektur und Design

Kind sein in Traiskirchen: Hüpfen und spielen im Labor

Eine angemessene Nutzung zu finden, ist überlebenswichtig für die gedeihliche Zukunft jedes Altbaus. 
Eine angemessene Nutzung zu finden, ist überlebenswichtig für die gedeihliche Zukunft jedes Altbaus. Foto: Nadine Tschinke/Ferdinand Kers
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Die Zukunft einer Gemeinde liegt im Wachstum ihrer Einwohnerzahl. Die einstige Arbeiter- und Industriestadt Traiskirchen profiliert sich als besonders familienfreundlich. Das zeigt sich auch an der Verwandlung der einstigen Zwach-Villa in das Kinderabenteuerlabor KALO!.

Traiskirchen kennt man vor allem aufgrund des dortigen Asyl-Erstaufnahmezentrums und seines Bürgermeisters, der seit 6. Juni auch Vorsitzender der SPÖ ist. Andreas Babler hat nicht nur ein Herz für Asylwerbende und Flüchtlinge, er hat auch eines für Kinder und Familien. Die Gemeinde kaufte leerstehende Industrieareale als Reserveflächen auf, um Traiskirchen zur besonders familienfreundlichen Stadt zu entwickeln.

17 Spielplätze, sechs Schulen, 13 Kindergärten und Krabbelstuben sind am Kinderstadtplan Traiskirchen verzeichnet. Seit September 2022 kennt er einen Ort mehr: KALO! – das KinderAbenteuerLabor. Andreas Babler und Gemeinderätin Karin Blum initiierten das Projekt. „Es war definitiv Chefsache“, erzählt die Leiterin Nina Panozzo. Die engagierte Elementarpädagogin hatte die Vision eines ganzheitlichen Ortes für Kinder zwischen zwei und zwölf zum Forschen, Entdecken, Spielen und Lernen.

Die sogenannte Zwach-Villa auf dem einstigen WAERAG-Areal stand schon lange leer. Die Firma stellt lufttechnische Anlagen für die Papierindustrie her. Käthe Zwach, die Witwe des Firmengründers, verkaufte das Areal an die Stadt Traiskirchen, dort hat sich u. a. das Jugendzentrum Komet eingenistet. Es grenzt an den Garten der Zwach-Villa. Sie ist kein protziger Firmengründersitz, sondern ein sympathisches, eingeschoßiges Einfamilienhaus mit Walmdach aus den 1950er-Jahren. Es steht auf einem Eckgrundstück am Kreuzungspunkt dreier Straßen in einem dispersen Umfeld, das für Traiskirchen bezeichnend ist. Die Gürtelstraße im Norden führt durch eine begrünte Wohnbebauung, die Fabrikstraße im Südwesten bildet die Demarkationslinie zur Industrie. Hier beginnt der Gewerbepark Traiskirchen im ehemaligen Semperit-Werk, gleich gegenüber an der Einmündung der Wienersdorfer Straße steht die Zwach-Villa in einem großen Garten.

Kindgerechte Nutzung der Villa

Eine angemessene Nutzung zu finden, ist überlebenswichtig für die gedeihliche Zukunft jedes Altbaus. ASAP Architekten erstellten eine Vorstudie zur kindgerechten Nutzung der Villa. „Es war ein sehr spannender, integrativer Prozess, wir haben von Anfang an unser Raumprogramm mit dem pädagogischen Konzept mitentwickelt“, sagt Florian Sammer von ASAP. Im ständigen Austausch mit Nina Panozzo machten sie aus dem gediegenen Heim der Industriellenfamilie einen Erlebnisort, eine spielerische Forschungs- und Begegnungsstätte für Kinder, deren Eltern und pädagogisches Personal.

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