Frankreich

Linke wollen nicht gemeinsam mit Marine Le Pen gegen Judenhass marschieren

„Wir stehen jetzt mehr denn je auf der Seite der israelischen Demokratie“: Marine Le Pen gibt sich betont proisraelisch.
„Wir stehen jetzt mehr denn je auf der Seite der israelischen Demokratie“: Marine Le Pen gibt sich betont proisraelisch.APA / AFP / Emmanuel Dunand
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Dass Marine Le Pen an der Demo gegen Antisemitismus teilnimmt, führt in Paris zu heftigen Debatten. Statt der erhofften nationalen Einheit gegen antisemitistische Gewalt gibt es eine Spaltung der politischen Lager.

Nach der neuen antisemitischen Gewaltwelle wollte Frankreichs Politik eigentlich zeigen, dass die Nation geschlossen Angriffe auf die jüdischen Mitbürger verurteilt und die Grundwerte der Republik verteidigt. Seit der Terrorattacke der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat das Innenministerium mehr als 1000 Fälle von antisemitischen Aggressionen, Drohungen oder Schmierereien registriert.

Ungeachtet ihrer Religion oder Parteizugehörigkeit waren alle Bürger aufgerufen, gemeinsam gegen die antisemitische Gewaltwelle zu protestieren. Doch die angekündigte Teilnahme der rechtsradikalen Parteien von Marine Le Pen und Eric Zemmour sorgt für Proteste: Statt der erhofften nationalen Einheit gegen den Antisemitismus ergab sich dabei eine Spaltung der politischen Lager.

»Wir stehen jetzt mehr denn je auf der Seite der israelischen Demokratie.«

Marine Le Pen

Rassemblent National

Für die Linkspartei La France insoumise (LFI) ist die Vorstellung, „gemeinsam“ mit einer wegen Antisemitismus vorbelasteten extremen Rechten zu demonstrieren, „absurd“. Es komme daher aus „prinzipiellen Gründen“ nicht infrage, an einer solchen Kundgebung teilzunehmen. Und überhaupt bestehe Anlass zur Vermutung, dass diese Demonstration dazu diene, „die bedingungslose Unterstützung der ethnischen Säuberung in Gaza zu normalisieren“, sagte LFI-Abgeordneter David Guiraud.

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