Andreas Babler legte im April sein persönliches Programm vor. Vieles davon wird nun auch beim Parteitag paktiert – jedoch meist nur in verwässerter Form.
Wien. Es war sozusagen die reine Babler-Lehre, zusammengefasst in einer 28-seitigen Broschüre: Nachdem der Traiskirchner Bürgermeister im Frühjahr 2023 beschlossen hatte, gegen Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil ins Rennen um den SPÖ-Vorsitz einzusteigen, legte der damalige Außenseiter im Machtkampf ein schlankes Programmheft vor. „Gemeinsam beginnt jetzt“, lautete der Titel des Ganzen, gefordert wurden darin etwa: eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, eine „Arbeitsplatzgarantie“, eine „verpflichtende“ 50-Prozent-Frauenquote im Parlament, eine Energiegrundsicherung, mehr Basisdemokratie in der Partei und allerhand weitere Ideen, die der Sozialdemokratie einen Linksruck mitgeben würden.
Mehr als ein halbes Jahr später soll dieser nun wirklich vollzogen werden, denn die Babler-SPÖ wird beim nahenden Parteitag in Graz gleich mehrere Forderungen ihres neuen Chefs beschließen. Allerdings nicht in Reinform: Manche Punkte wurden ganz fallen gelassen, andere werden nach zum Teil heftiger interner Diskussion als Kompromiss beschlossen.