Großbritannien

„Obdachlosigkeit als Lebensstil“: Warum die britische Innenministerin so provoziert

„Es sind keine propalästinensischen Demos, sondern Hassmärsche“: Innenministerin Braverman fällt mit provokanten Äußerungen auf.
„Es sind keine propalästinensischen Demos, sondern Hassmärsche“: Innenministerin Braverman fällt mit provokanten Äußerungen auf.Reuters / Hannah Mckay
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Suella Braverman, die britische Innenministerin, liefert deftige Schlagzeilen. Nun kritisiert sie die Polizei wegen Palästinenser-Demos. Hat sie es darauf abgesehen, gefeuert zu werden, um Premier Sunak nachzufolgen?

Innenministerin Suella Braverman, die Hardlinerin vom äußeren rechten Rand der Tories, war noch nie bekannt für ihre milde Rhetorik. Aber dieser Tage tut sie sich mit Äußerungen hervor, bei denen ihre Parteikollegen die Geduld verlieren. Braverman scheint zunehmend auf Konfrontationskurs mit ihrem eigenen Chef – und manche vermuten ein Kalkül hinter den Provokationen.

Der jüngste Vorstoß ist ein Artikel in der „Times“, der am Mittwochabend publiziert wurde. Darin echauffiert sich Braverman über den Entscheid der Polizei, den propalästinensischen Protest an diesem Samstag zuzulassen. Die Ministerin hatte zuvor Druck auf die Metropolitan Police ausgeübt, die Demo zu verbieten. Sie sprach von „Hassmärschen“. Die Polizei sagte, dass es „keine Grundlage“ gebe, den Protest zu verbieten.

Premier Sunak distanziert sich

So doppelte Braverman nach. Im ­„Times“-Artikel warf sie der Met Schlagseite vor: Während die Polizei robust gegen rechtsextreme Proteste vorgehe, sei sie sehr nachsichtig, wenn es um „propalästinensische Mobs“ gehe. Diese Unterstellung sei eine „höchst bedauernswerte, beispiellose Einmischung“ in die Unabhängigkeit der Polizei, sagte Tom Winsor, der ehemalige Chef der Polizei-Aufsichtsbehörde. Viele von Bravermans Kollegen sind ebenso entsetzt. Ein anonymer Regierungsminister sagte gegenüber der „Financial Times, Braverman „gibt Komplexität falsch wieder, um eine Schlagzeile zu erzeugen und bei einer kleinen Gruppe ignoranter Leute Unterstützung zu sammeln“.

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