Literatur

Jo Nesbø: „Horror ist wie Sportmassage“

Die Idee sei der Boss, sagt Jo Nesbø, sie bestimme alles. Ob daraus ein Harry-Hole-Krimi wird, entscheide sich später.
Die Idee sei der Boss, sagt Jo Nesbø, sie bestimme alles. Ob daraus ein Harry-Hole-Krimi wird, entscheide sich später. Clemens Fabry
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In den Krimis und Thrillern des norwegischen Erfolgsautors Jo Nesbø geht es immer grimmig zu. In „Das Nachthaus“ macht er Horror zum ersten Mal zum Programm: Ein Gespräch.

Mit „Das Nachthaus“ haben Sie eine Horrorstory geschrieben, ganz anders als Ihre Krimis und Thriller sonst. Wie kam’s dazu?

Als Kinder saßen wir in den Sommerferien auf dem Dachboden und erzählten einander Schauergeschichten. Ich war der Jüngste, aber irgendwann wollten alle, dass ich anfange. Lang dachte ich, das sei, weil ich so gut war. Bis mir später erklärt wurde, dass man in meiner Stimme so richtig die Angst raushören konnte. Bis heute ist das ein Zeichen, dass ich wirklich in einer Geschichte drinnen bin. Wenn ich mir selbst Angst mache, weiß ich: Das funktioniert.

Und warum gerade jetzt?

Ich habe keine Strategie oder Taktik. Ich wache in der Früh auf und brenne für eine Idee, damit beginnt alles, die Idee ist der Boss. Vielleicht gab es einen Anlass, der mich auf diese Idee gebracht hat, aber der ist mir nicht bewusst. Das Leben ist voller Zufälle, erst in der Rückschau versuchen wir, eine logische Ordnung zu schaffen. Das Leben ist Chaos. 

Sie haben einmal gesagt, dass Sie keine Horrorfilme mögen, weil Sie sich leicht fürchten. 

Doch, ich mag sie, sie machen mir aber auch große Angst. Das ist für mich wie eine Sportmassage: furchtbar schmerzhaft, aber gleichzeitig auch irgendwie angenehm. 

„Das Nachthaus“ ist ein Stand-Alone, von denen Sie schon einige geschrieben haben. Machen Sie so Pausen von Ihrem legendären Serienhelden, Harry Hole?

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