Kino

Ein Bergfilm mit viel zu vielen Geigen

Was für ein schönes Paar! Andreas Egger (Stefan Gorski) und seine Marie (Julia Franz Richter)
Was für ein schönes Paar! Andreas Egger (Stefan Gorski) und seine Marie (Julia Franz Richter)Tobis
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Hans Steinbichler verfilmt „Ein ganzes Leben“, den Roman von Robert Seethaler: Das könnte berührend sein.

Am liebsten schaut man ihnen beim Arbeiten zu. Allen drei Andreas Eggers, die in diesem Film ihren Auftritt haben: dem Buben, der als Waisenkind einen viel zu schweren Schubkarren auf einem schmalen Brett balanciert. Dem jungen Hilfsarbeiter (Stefan Gorski), der himmelhohe dunkle Fichten fällt oder Schlitten zieht. Dem Alten (August Zirner), der längst schon seinen Ruhestand genießen sollte und doch riesige Heuballen schultert. In diesen Szenen, die zwischen im Unrat scharrenden Hühnern, im schmutzigen Schnee und im ausgetrockneten Gelb der Felder spielen, findet man am ehesten den Ton von Robert Seethaler, der immer wieder über Nobodys schreibt, über Menschen, die es schwer haben und die zu bedauern der Autor sich weigert, weil in diesem Bedauern auch ein gerüttelt Maß Überheblichkeit steckt.

Sogar ihre Zähne sind blütenweiß

Der Titel „Ein ganzes Leben“ ist insofern programmatisch. Es ist kein halbes. Da fehlt nichts. Und darin steckt in optimierungswütigen Zeiten eine gewisse Widerständigkeit.

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