Wien

Es sind keine Klimaaktivisten: Parlament, Stephansdom, Karlskirche blutrot

Am „Red Wednesday“ werden in Erinnerung an die Verfolgung von Christen in vielen Teilen der Welt zahlreiche Gebäude in Österreich rot beleuchtet
Am „Red Wednesday“ werden in Erinnerung an die Verfolgung von Christen in vielen Teilen der Welt zahlreiche Gebäude in Österreich rot beleuchtetClemens Fabry
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130 Gebäude, darunter das Parlament in Wien und auch der Stephansdom werden heute, Mittwoch, rot angestrahlt. Der „Red Wednesday“ will auf den Skandal der Verfolgung von 350 Millionen Christen weltweit wegen deren Glaubens aufmerksam machen.

Der Leopoldi-Tag ist mehr als Jahrmarktstimmung und Fasslrutschen in Klosterneuburg. Mit zahlreichen Aktionen in ganz Österreich wird am „Red Wednesday“ auf das Schicksal von geschätzten 350 Millionen verfolgten Christinnen und Christen weltweit aufmerksam gemacht.

So lädt die „Plattform Christdemokratie“ am Mittwoch zu einem Flashmob auf dem Wiener Stephansplatz ein. Zu diesem hat sich auch der Wiener Weihbischof Franz Scharl angekündigt. Ab 17 Uhr soll bei der Aktion auf das Schicksal der Armenier von Berg-Karabach aufmerksam gemacht werden, da mit ihrer Vertreibung eine weitere christliche Minderheit ihre Heimat verliert.

Schweigemarsch mit Bischof Krautwaschl

In ganz Österreich werden heuer wieder mehr als 130 Kirchen, Stifte, Klöster und Monumente rot angestrahlt, darunter auch das Parlament in Wien, die Karlskirche und der Stephansdom, so das Hilfswerk „Kirche in Not“, das den „Red Wednesday“ seit 2015 in Österreich organisiert. In der Wiener Karlskirche feiert Weihbischof Scharl am Mittwoch einen Gottesdienst für verfolgte Christen (15. November, 18 Uhr). In Dechantskirchen, Pfarrverband Vorau (Steiermark), startet ebenfalls um 18 Uhr ein Schweigemarsch, angeführt vom Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl mit anschließendem Gottesdienst.

Am Donnerstag empfängt Kultusministerin Susanne Raab (ÖVP) Vertreterinnen und Vertreter der Hilfsorganisationen „Kirche in Not“ und „Open Doors“ sowie der europäischen Beobachtungsstelle „Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians in Europe“ und der „Plattform Christdemokratie“. Letztere hat zudem eine Petition zur Errichtung einer Meldestelle für Christenverfolgung gestartet, die laut Angaben der Organisatoren bereits von 1.500 Menschen unterzeichnet wurde.

„Christ sein war noch nie so gefährlich“

Die „Red Wednesday“-Initiative hat ihren Ursprung in Brasilien. Dort ließ das lokale „Kirche in Not“-Büro 2015 die Statue „Cristo Redentor“ (Christus, der Erlöser) in Rio de Janeiro rot beleuchten, um die Christenverfolgung im Irak zu symbolisieren. In einer zunehmend von Konflikten geprägten Welt könne es passieren, dass Christenverfolgung und die wachsende Unterminierung des allgemeinen Rechts auf Religionsfreiheit unbemerkt bleibe, betonten die Organisatoren in diesem Jahr. „Christ sein war noch nie so gefährlich wie heute“, so Herbert Rechberger, Nationaldirektor von „Kirche in Not“-Österreich. „Deshalb wollen wir mit der roten Beleuchtung von Kirchen, Klöstern und Monumenten hierzulande auf unzählige Übergriffe gegen Christen aufmerksam machen - nach wie vor eine bittere Realität.“ (Red.)

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