Interview

„Wer nichts erbt, sollte sich nicht auf den Staat verlassen“

Viele Jüngere verlassen sich darauf, was die ältere Generation ihnen hinterlässt, so Merkur-Chef Hofmann.
Viele Jüngere verlassen sich darauf, was die ältere Generation ihnen hinterlässt, so Merkur-Chef Hofmann.Getty Images
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Merkur-Versicherung-Chef Ingo Hofmann über die Sorglosigkeit der Erbengeneration und seinen Plan für die Rettung des Gesundheitssystems.

Die Presse: Krise reiht sich an Krise: Sind Menschen in diesen Zeiten empfänglicher für Versicherung und Vorsorge?

Ingo Hofmann: Wir werden uns vor allem daran gewöhnen müssen. In einer sehr globalen und vernetzten Welt werden sich Krisen künftig die Hand geben. Es ist mittlerweile ein neues Normal geworden. Tatsächlich gab es derartige Ereignisse immer wieder. Allerdings werden die Abstände kürzer. Und die Gründe immer paradoxer. Dass der Nahe Osten ein Krisenherd ist, weiß man. Dass diese Eskalation allerdings passierte, nachdem es zwischen Israel und Saudiarabien eine Annährung gegeben hatte, überraschte. Der Ukraine-Krieg ist ja mittlerweile in einen Tonfall der Normalität übergegangen. Wir haben uns in vielerlei Hinsicht in Sicherheit gewogen. Auf politischer Ebene dachte man, es genüge, Putin zu umarmen, dann passiert schon nichts. Und auch auf privater Ebene herrscht immer öfter die Meinung: Der Staat wird es schon richten.

Aber der Staat richtet nicht alles.

Bei Weitem nicht. Ich denke da nur an die Invaliditätsrente. Bei Berufsunfähigkeit zahlt der Staat nur das Allernotwendigste. Aber das bedenken die wenigsten, weil wir uns seit 80 Jahren im Wohlstandsaufbau befinden.

Was meinen Sie damit?

Die Generation, die von Krieg, Verzicht, Armut und Beschränkungen berichten kann, haben wir nicht mehr.

Aber die Verlustängste sind so groß wie lang nicht.

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