Analyse

Sky Shield: Österreichs beispiellose Ausweitung der Kampfzone in der Luft

Patriot-Start in den USA.
Patriot-Start in den USA.U.S. Army/Army Technology
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Für das Bundesheer will die Regierung Langstreckenraketen zur Flugabwehr beschaffen. Das US-Modell Patriot und das US-israelische System Arrow 3 gelten als Favoriten: Was hat es damit auf sich?

Wien. Eine lange Einkaufsliste hat Österreichs Bundesheer in den kommenden Jahren abzuarbeiten. Am Mittwoch kam wieder ein neues System dazu. Und zwar ein ziemlich massives: Im Ministerrat beschloss die türkis-grüne Bundesregierung, im Rahmen des europäischen Luftabwehrschirms Sky Shield auch Langstrecken-Flugabwehrraketen anschaffen zu wollen. Als Favoriten gelten das US-Modell Patriot und das US-israelische System Arrow 3.

Österreich werde sich umfassend verteidigen können, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Sie hatte bereits im September den Kauf von Iris-T-Raketen für kurze und mittlere Reichweiten im Rahmen von Sky Shield angekündigt. Mit den Grünen war alles akkordiert: Die Sicherheit zu stärken, sei eine der zentralen Aufgaben dieser Bundesregierung, meinte Vizekanzler Werner Kogler.

1 Eine historische Beschaffung für Österreichs Bundesheer

Mit Sky Shield wollen 19 europäische Staaten Lücken in der Luftraumverteidigung schließen, etwa durch den gemeinsamen Einkauf von Waffen. In der gesamten österreichischen Militärgeschichte sind diese Beschaffungen in der Tat historisch: Noch nie zuvor besaß Österreich so weitreichende bodengestützte Flugabwehrwaffen.

Aktuell sind es radargesteuerte Zwillings-Schnellfeuerkanonen Kaliber 35 Millimeter des Schweizer Herstellers Oerlikon (heute: Rheinmetall) mit circa 4000 Metern Schussweite (siehe Video unten) sowie tragbare „Mistral“-Raketen aus Frankreich (heute: MBDA-Konzern) mit sechs Kilometern Schussweite horizontal bzw. 3 km vertikal. Von diesen Waffen an sich schon kurzer Reichweite hat das Bundesheer nur wenige: etwa 60 Mistral-Werfer und 24 Oerlikon-Kanonen.

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