Interview

Militäranalyst Gady: „Die ukrainische Armee muss sofort in die Defensive wechseln“

„Der Ukraine fehlt es in den nächsten Monaten auch schlicht an ausreichend Artilleriemunition“, sagt Analyst Gady.
„Der Ukraine fehlt es in den nächsten Monaten auch schlicht an ausreichend Artilleriemunition“, sagt Analyst Gady.APA/AFP/Sergei Supinsky
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Der renommierte österreichische Militäranalyst Franz-Stefan Gady zieht im „Presse“-Interview ein Fazit über seinen jüngsten Frontbesuch: Warum er mit keiner neuen Gegenoffensive vor 2025 rechnet, welche Waffe rasant an Bedeutung gewinnt und was diesmal sonst noch anders war: „Die ukrainischen Streitkräfte haben sehr erschöpft gewirkt.“

Militäranalyst Franz-Stefan Gady (41) macht sich immer wieder ein Bild vor Ort. Nun war der 41-jährige Steirer erneut auf Frontbesuch mit seinen internationalen Kollegen Michael Kofman, Rob Lee und Konrad Muzyka. Die Recherche führte das Quartett unter anderem in Gefechtsstände und in eine Drohnenfabrik. Sie sprachen dabei mit Dutzenden Militärs. Im „Presse“-Interview zieht Gady Bilanz.

Die Presse: Sie waren schon mehrfach an der Front. Was war diesmal anders?

Franz-Stefan Gady: Die ukrainischen Streitkräfte haben sehr erschöpft gewirkt. Die Soldaten der Ersatzmannschaften sind jetzt älter – 40 plus. Und in den Infanterieverbänden scheinen die Verluste derart hoch zu sein, dass das Angriffspotenzial erschöpft ist. Aber die Moral ist sehr hoch und der Kampfeswillen ungebrochen.

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