Pizzicato

Bellen, nicht beißen

Nomen est omen oder was? Hundefreund Alexander Van der Bellen wurde in Moldau vom First Dog gebissen. Die Attacke brachte ihm weltweit Schlagzeilen ein.

David Cameron hält es eher mit Pferden. Doch der neue britische Außenminister war vorgewarnt vor seinem Jungfernbesuch in der Republik Moldau. Nach seinem sensationellen Comeback in der Politik und einer Stippvisite in Kiew sowie Odessa hat ihn die Kunde erreicht, dass im Präsidentenpalast in Chişinău ein besonders scharfer Wachposten aufgestellt ist, offenbar darauf trainiert, gegen Eindringlinge à la Wladimir Putin vorzugehen – indes nicht nur gegen Russen, sondern auch gegen Wohlmeinende.

Denn Alexander Van der Bellen hatte zuvor schmerzhaft Bekanntschaft mit dem Wachhund Codrut gemacht, einem Straßenhund, den Präsidentin Maia Sandu aufgenommen hatte, nachdem er bei einer Kollision mit einem Auto ein Bein verloren hatte. Seither reagiert der Dreibeiner nervös auf größere Menschenmengen. Der Tier- und Hundefreund aus der Hofburg, der mit First Dog Juli in Wien seine Runden zieht, hat sich indes dagegen gefeit gefühlt. Prompt schnappte der moldauische First Dog zu.

Auf die Attacke war Österreichs Präsident nicht vorbereitet. Bellen ja (und das auch nur leise), beißen nein: So lautete sein Wahlprogramm – wobei er mitunter ironisch zuschlägt. Der un­freundliche Empfang brachte ihn nun weltweit in die Schlagzeilen – und trug ihm mediale Streicheleinheiten ein.

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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