Einst größte Jugendbewegung unserer Zeit, stecken Fridays for Future in der Krise, und Greta Thunberg im Palästinensertuch ist nur Teil des Problems. Wie kann es weitergehen?
Die Hochzeit ist vorbei. Die Zeit, als 2019 in Österreich mehr als 100.000 Menschen für Klimaschutz demonstriert haben. Aber das ist nicht der Grund für die Krise, in der sich Fridays for Future (FFF) befindet.
Seit Jahren kam es zu Antisemitismus-Vorwürfen gegen Teile der Bewegung. Aber seit Gallionsfigur Greta Thunberg Position gegen Israel ergriff und Accounts von FFF International entsprechende Inhalte posten, stecken die „Fridays“ in ihrer tiefsten Krise.
„Nicht die schönste Zeit, um Aktivist zu sein“
Vertreter in Österreich ringen um Abgrenzung – und um ihre Bewegung. Wie es weiter geht, ist unklar. „Es ist nicht die schönste Zeit, um Aktivist zu sein“, sagt Daniel Shams. Er ist aktuell einer der Sprecher in Österreich – und sieht sich mitten in einem Shitstorm. „Wir haben eindeutig gegen Antisemitismus Stellung bezogen.“ Trotzdem überlagert dieses Thema nun alles.
„Es ist schmerzhaft, das mitanzusehen“, sagt auch Johannes Stangl. Er war an der Gründung von FFF in Österreich beteiligt. Heute bringt er sich dort nur noch punktuell ein. Er forscht heute am Complexity Science Hub, engagiert sich bei den Scientists for Future. Und er ist enttäuscht.
Schwer zu behebender Schaden
„Es ist klar, dass Greta Thunberg viele Menschen sehr enttäuscht hat, sie hat der gesamten Klimabewegung einen Reputationsschaden zugefügt, der sehr schwer zu beheben sein wird.“