Lohnverhandlungen

Metaller-Lohnrunde: Zahlt es sich aus zu streiken?

Bis zum Beginn der 1980er-Jahre gab es in den USA einen klaren Zusammenhang zwischen Streiks und höheren Löhnen.
Bis zum Beginn der 1980er-Jahre gab es in den USA einen klaren Zusammenhang zwischen Streiks und höheren Löhnen. Getty Images
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Gibt es keine Einigung über Lohnerhöhungen, ist ein Streik die stärkste Waffe der Arbeitnehmer. Aber wie viel bringt er Streikenden eigentlich?

Der vergangene Donnerstag war der wichtigste Streiktag in der aktuellen Metaller-Lohnrunde. So wurde in rund 100 Betrieben in ganz Österreich die Arbeit niedergelegt. Laut dem ÖGB erreichte „die Streikbewegung“ damit ihren vorläufigen Höhepunkt. Das führte mitunter auch zu Versuchen von be­streikten Unternehmen, mit kreativen Lösungen ihre Arbeitnehmer dazu zu motivieren, sich nicht am Streik zu beteiligen. Der Salzburger Beschlägehersteller Maco etwa versprach seinen Mitarbeitern – bis zur endgültigen Eini­gung von Gewerkschaft und Wirt­schafts­kammer – ein sofortiges Lohn­plus von sieben Prozent, wenn sie auf Streiks verzichten. Gefruchtet hat dies nicht. Auch bei Maco wurde gestreikt.

Dem vorangegangen war das Scheitern der sechsten Verhandlungsrunde der metalltechnischen Industrie nach einem elfstündigen Verhandlungsmarathon am Anfang der Woche. Dabei zeigte sich auch die zunehmende Verhärtung der Fronten. Die beiden Chefverhandler der Gewerkschaft, Reinhold Binder und Karl Dürtscher, meinten nach Verhandlungsabbruch: „Es reicht. Wir haben am Verhandlungstisch alles versucht. Die Streikbereitschaft ist riesengroß und das bekommen sie jetzt zu spüren.“  Von den Arbeitgebern wurde dieses Vorgehen als „verantwortungslos“ angesehen. Gleichzeitig erklärte Arbeitgeber-Sprecher Christian Knill: „Es ist eine Protestaktion, bei der vielleicht jeder seinen Frust ein bisschen los wird – aber ein Ergebnis werden wir trotzdem nur am Verhandlungstisch erreichen können.“

Die stärkste Waffe der Arbeitnehmer

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