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Gesundheit

Gürtelrose: Viele gute Gründe, um rasch zu handeln

Peter Hajek, Markt- und Meinungsforscher .
Peter Hajek, Markt- und Meinungsforscher .Peter Hajek 
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Es ist unter dem Namen Varizella-Zoster-Virus wenig bekannt, und doch tragen es 99 Prozent der über 50-Jährigen in sich.

Denn das Virus, bei dessen Erstkontakt es zu den Windpocken kommt, verbleibt nach dem Abheilen der Infektion lebenslang in den Nervenzellen des Körpers. In der Regel gelingt es dem menschlichen Immunsystem, die Reaktivierung der Viren zu kontrollieren. Ist diese Kontrolle aufgrund einer alters- oder krankheitsbedingt verringerten Immunantwort allerdings nicht erfolgreich, kommt es zur Gürtelrose (Herpes Zoster).

Jeder Dritte erkrankt

Im Durchschnitt erkrankt jeder Dritte im Lauf seines Lebens an der Gürtelrose. In Österreich belaufen sich die Schätzungen (exakte Zahlen liegen nicht vor) auf rund 30.000 Betroffene pro Jahr, deren Lebensqualität in der Folge erheblich beeinträchtigt sein kann. Als Komplikationen treten oft monatelang andauernde, heftige Schmerzzustände auf (Post-Zoster-Neuralgie). Gefährlich wird es insbesondere, wenn es zur Entzündung eines Hirnnervs kommt (Herpes Zoster Ophtalmicus), die bei Beteiligung des Auges im ­Extremfall bis zur Erblindung führen kann. In sehr seltenen Fällen entzündet sich das Hirngewebe ­(Zoster ­Enzephalitis) – hier beträgt die Mortalität bis zu 70 Prozent. Studien belegen zudem, dass in der Woche nach einer Herpes-Zoster-Diagnose ein fast 70 Prozent höheres Risiko für einen Herzinfarkt besteht. Im ersten Monat nach der Diagnose ist auch das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, um fast 80 Prozent ­erhöht.

Zur teils schwerwiegenden ­Be­lastung der einzelnen Betroffenen gesellt sich eine (volks)wirtschaftliche Komponente, da Herpes-Zoster-Erkrankungen oft mit längeren Krankenständen und verringerter Arbeitseffektivität verbunden sind und vermehrte Hospitalisierungen das Gesundheitssystem belasten.

Risiko und Prävention

Einem besonders hohen Risiko sind Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem ausgesetzt. Bei einer Immunschwäche (Immunsuppression) wird das körpereigene ­Abwehrsystem unterdrückt. Diese geschwächte Infektionsabwehr liegt häufig bei älteren Menschen und ­Patient:innen mit chronischen Erkrankungen wie etwa Krebs oder Diabetes vor. Auch weit verbreitete Krankheiten wie beispielsweise Asthma oder COPD sowie entzündliche rheumatische Erkrankungen erhöhen das individuelle Risiko, an Gürtelrose zu erkranken.

Eine Behandlung bei bereits aufgetretener Gürtelrose ist laut Expert:innen oft nur bedingt wirksam bzw. erfolgt häufig zu spät. Das Augenmerk sollte daher auf die Prävention gelegt werden. Als kosteneffiziente Präventivmaßnahme gilt die Herpes-Zoster-Impfung, die zugleich einen wichtigen Schritt weg von der Reparatur- und hin zur Präventivmedizin darstellt. Der Österreichische Impfplan (siehe Infokasten) empfiehlt eine Impfung gegen Gürtelrose für alle Menschen ab 50 Jahren. Vorgesehen ist im Impfplan zudem eine Impfung für Personen ab 18 Jahren mit hohem Risiko für Gürtelrose (schwere Grunderkrankung oder Immunsuppression).

Geringe Impfquote

Dass Herpes Zoster als Erkrankung weithin bekannt ist, zeigt eine im Frühjahr durchgeführte Studie des Marktforschungsinstituts Peter ­Hajek Public Opinion Strategies. Demnach haben neun von zehn Österreicher:innen bereits von Gürtelrose gehört. Zwei Drittel wissen auch über die Symptome Bescheid, und immerhin rund 50 Prozent der Befragten ist auch bewusst, dass die Nervenentzündung große Schmerzen verursachen kann. „Die Hälfte der Befragten kennt im eigenen Umfeld jemanden, der schon Herpes Zoster hatte“, so Peter Hajek, „und immerhin 22 Prozent haben sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, dass sie an Gürtelrose erkranken könnten.“ Das wäre laut Hajek ein „Potenzial“ an Menschen, die für eine Impfung als präventive Maßnahme empfänglich wären, zumal mehr als ein Drittel der Befragten wusste, dass es eine Impfung gibt. Dass nur ein kleiner Anteil derer, die über die Impfung Bescheid wissen, sich tatsächlich impfen lässt, hat laut Hajek mehrere Gründe: „Die Studie zeigt: Viele Betroffene haben sich schlichtweg noch nicht den Kopf darüber zerbrochen. 33 Prozent geben wiederum an, dass die Impfkosten, die in Österreich jeder selbst zu tragen hat, die ausschlaggebende Ursache sind.“ Ein wichtiger Ansatzpunkt im Sinne der Volksgesundheit wäre neben einer Impfaufklärung die Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse. „Dann würde auch die Bevölkerung mitziehen“, vermutet Hajek, „interessanterweise wären immerhin 47 Prozent der Befragten bereit, einen Selbstbehalt zu bezahlen – und zwar in der Größenordnung von rund 20 Euro.“

Gemeinsam handeln

Mit dem Ziel der Bewusstseinsbildung und der Stärkung der Prävention hat sich 2023 eine Gruppe aus Wissenschaft, Medizin, Patient:innen- und Senior:innenorganisationen konstituiert und Maßnahmen für einen besseren Schutz der gefährdeten Zielgruppen erarbeitet. Die „Unterstützungserklärung ­Gürtelrose“ wurde im Zuge des Austrian Health Forum in Schladming an Vertreter:innen des Ministeriums, des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger und des Landes Steiermark übergeben. In der Erklärung werden fünf gute Gründe genannt, warum rasches Handeln notwendig ist: „Gürtelrose ist häufig, gefährlich, kostenintensiv, beeinträchtigt die Lebensqualität und eine Impfung ist kosteneffektiv.“

Damit das Präventionspotenzial einer Impfung nicht länger ungenützt bleibt, werden Maßnahmen gefordert, in erster Linie die Kostenübernahme der Gürtelrose-Impfung für alle Personen ab 50. Flankierend empfehlen die Epert:innen in der Unterstützungserklärung eine bessere Abstimmung mit dem chefärztlichen Dienst bzw. den Wegfall der Chefarztpflicht für Risikopatient:innen, die Übernahme der Empfehlung einer Herpes-Zoster-Impfung in alle relevanten Guidelines und gezielte Impfprogramme über den betriebsärztlichen Dienst und Senior:innenorganisationen sowie Selbsthilfeorganisationen. Als übergreifende Maßnahme wird eine öffentliche Aufklärungskampagne über die Häufigkeit, die Gefahren und Komplikationen einer Gürtelrose-Erkrankung und die Möglichkeit einer Impfprävention gefordert.

Hinweis: Für medizinischen Rat wenden Sie sich bitte an Ihre/n ­behandelnde/n Ärztin/Arzt.

NP-AT-HZU-ADVR-230032; 11/2023

Information

Der Beitrag beruht auf einer Medienkooperation mit der „Presse“ und ist mit finanzieller Unterstützung von GSK entstanden.


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