EU-Außengrenze

Finnland fürchtet Massenmigration aus Russland

Nach den Grenzsperren im Süden Finnlands versuchten Migranten mit Fahrrädern zu den verschneiten Übergängen im Norden des Landes zu gelangen.
Nach den Grenzsperren im Süden Finnlands versuchten Migranten mit Fahrrädern zu den verschneiten Übergängen im Norden des Landes zu gelangen. Reuters / Lehtikuva
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Helsinki wirft Moskau vor, Hunderte Asylwerber an die Grenze transportiert zu haben. Vier Übergänge zu Russland sind deshalb seit dem Wochenende gesperrt.

Wien/Helsinki. Die Bilder erinnern an den Sommer und Herbst 2021, als Belarus Migranten in Bussen an die polnische Grenze gebracht hatte, die Menschen dort ihre Lager aufschlugen und versuchten, die Sperren in den Westen illegal zu überwinden. Bis zu 100 irreguläre Einwanderer pro Tag verzeichnete Finnland in der vergangenen Woche. So wie einst an der polnisch-belarussischen Grenze kampierten am Wochenende erste Gruppen von Migranten auf russischer Seite der gemeinsamen Grenze. Sie entzündeten Lagerfeuer, um sich zu wärmen.

Die Regierung in Helsinki wirft dem Nachbarn Russland vor, die Menschen bis an die Grenze zu eskortieren, um Finnland zu destabilisieren. Russische Behörden ermöglichten im Gegensatz zu früheren Gepflogenheiten Migranten ohne Reisedokumente den Zugang zur Grenze, kritisierte Ministerpräsident Petteri Orpo (Nationale Sammlungspartei KOK). Seit Samstagnacht seien deshalb die Übergänge Vaalimaa, Nuijamaa, Imatra und Niirala im Südosten Finnlands für Asylwerber gesperrt. Sie können nur noch an den mehrere hundert Kilometer im Norden liegenden Grenzstationen Salla und Vartius ihre Asylanträge einreichen.

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