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Landau-Rückzug: Wählt „Konklave“ erste Frau an die Caritas-Spitze?

Nora Tödtling-Musenbichler, Caritas-Direktorin in Graz, mit Chance auf höhere Weihen.
Nora Tödtling-Musenbichler, Caritas-Direktorin in Graz, mit Chance auf höhere Weihen.Caritas Steiermark
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Nächste Überraschung nach der überraschenden Ankündigung von Caritas-Österreich-Präsident Michael Landau: Künftig könnte die erste Frau an der Spitze stehen. Sehr gute Chancen hat die steirische Caritas-Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler. Am Dienstag hält die Vollversammlung ihr „Konklave“ ab.

Wird künftig eine Frau als Anwältin der sozial Schwachen in Österreich agieren? Als Präsidentin der Caritas Österreich und damit gleichsam als Kopf der katholischen Hilfsorganisation? Gute Chancen dafür sind durchaus gegeben. Bei der Vollversammlung am Dienstag steht das Amt zur Wahl. Vier Frauen gelten als Kandidatinnen.

Michael Landau (63) hat nach zehn Jahren in dieser Funktion am Wochenende überraschend seinen Rückzug angekündigt. Mit Auslaufen der Amtsperiode am 31. Jänner 2024 geht er. Wer ab 1. Februar Caritas-Präsident oder -Präsidentin sein wird, das entscheidet sich am Dienstag in der Caritas-Vollversammlung, der ungefähr 30 Personen angehören. Jedes Bundesland entsendet drei Vertreter, dazu kommen noch Amtsträger aus der Zentrale.

Favoritin kommt aus Graz

Und beste Chancen hat eine Frau, Nora Tödtling-Musenbichler. Die 40-Jährige leitet seit Juli 2022 die Caritas der Diözese Graz-Seckau und stünde für einen Generationswechsel.

Vor ihrem Job in der Caritas war die gebürtige Knittelfelderin 2010–2021 Chefin der Vinzi-Werke Österreich des kürzlich verstorbenen „Armenpfarrers“ Wolfgang Pucher. Und seit Ende 2022 hat sie bereits die Funktion der Vizepräsidentin der Caritas Österreich inne und ist damit eng mit der Arbeit Präsident Michael Landaus vertraut.

Zwei weitere Chefinnen aus Innsbruck, Eisenstadt

Ähnliches gilt auch für dessen Generalsekretärin Anna Parr. Die Volkswirtin hat davor Geschäftsführer-Erfahrungen bei der Vinzenz-Gruppe (katholische Privatspitäler) gesammelt. Daneben gibt es zwei weitere Frauen, die Direktorinnen in ihren Bundesländern sind und Nachfolgerin Michael Landaus werden könnten: Elisabeth Rathgeb aus Tirol, die unter dem damaligen Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer Seelsorgeamtsleiterin war und derzeit dem österreichischen Synodenteam angehört, sowie Melanie Balaskovics aus dem Burgenland, in ihrem früheren Leben ORF-Mitarbeiterin (Chefin vom Dienst von „Burgenland heute“).

Übrigens: Ganz geht Michael Landau der Caritas nicht verloren. Er hat angekündigt, bis 2027 Präsident der Caritas Europa bleiben zu wollen.

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