Ukraine

Will Militärchef Präsident werden? Selenskij warnt General vor politischen Ambitionen

Dieses vom ukrainischen Präsidialamt veröffentlichte Bild vom 3. November 2023 zeigt den Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Walerij Saluschnyj (r.), wie er mit einem ukrainischen Soldaten in einem Ausbildungszentrum spricht.
Dieses vom ukrainischen Präsidialamt veröffentlichte Bild vom 3. November 2023 zeigt den Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Walerij Saluschnyj (r.), wie er mit einem ukrainischen Soldaten in einem Ausbildungszentrum spricht.APA / AFP / Handout
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Seit Monaten wird im politischen Kiew über einen Konflikt zwischen Armeechef Walerij Saluschnij und Präsident Selenskij spekuliert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hat die Militärführung seines Landes vor einem Einstieg in die Politik gewarnt. „Wenn man den Krieg mit dem Gedanken führt, dass man morgen Politik oder Wahlen macht, dann verhält man sich in seinen Worten und an der Front wie ein Politiker und nicht wie ein Militär“, sagte er in einem in der Nacht auf Dienstag veröffentlichten Interview für das britische Boulevardblatt „The Sun“. Das wäre ein großer Fehler.

In Kriegszeiten könne es auch keine Diskussion über Hierarchien geben, sagte Selenskij. „Bei allem Respekt für General Saluschnij und alle Kommandanten, die auf dem Schlachtfeld sind, gibt es ein absolutes Verständnis der Hierarchie und das ist es, und es kann nicht zwei, drei, vier, fünf geben“, sagte der Staatschef.

Kriegsrecht schließt reguläre Wahlen aus

Seit Monaten wird im politischen Kiew über einen Konflikt zwischen Armeechef Walerij Saluschnij und Selenskij spekuliert. Der General wird bereits als Konkurrent für Selenskij bei Präsidentschaftswahlen gesehen. Reguläre Präsidentschaftswahlen müssten laut Verfassung am 31. März kommenden Jahres stattfinden. Das geltende Kriegsrecht schließt aber selbst reguläre Wahlen aus.

Anfang November hatte der General in einem viel beachteten Aufsatz im britischen Journal „Economist“ vor einem Patt im Krieg mit Russland gewarnt. Selenskij hatte dagegen den Stillstand verneint und die Erfolge der im Juni gestarteten Gegenoffensive betont. Die Ukraine wehrt seit knapp 21 Monaten eine russische Invasion ab. (APA)

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