Video

Wie Houthi-Rebellen das vermeintlich israelische Frachtschiff im Roten Meer kaperten

Ein den Houthi nahestehender Sender zeigt ein Video vom Landeanflug auf die „Galaxy Leader“.
Ein den Houthi nahestehender Sender zeigt ein Video vom Landeanflug auf die „Galaxy Leader“.Reuters / Houthi Military Media
  • Drucken

In sozialen Medien wird ein Video gezeigt, in denen die bewaffneten Männer von einem Hubschrauber auf das Schiff gebracht werden und dort erst Deckung suchen und dann die Besatzung bedrohen.

Die pro-iranischen (und im Jemen beheimateten) Houthi-Rebellen veröffentlichen Videomaterial, das zeigt, wie bewaffnete Männer an Bord eines Frachtschiffs im Roten Meer gelangten. Die Bilder zeigen den Anflug eines Hubschraubers auf das Schiff. Die Angreifer springen auf die freie Fläche auf dem Schiff, der Hubschrauber dreht ab und fliegt davon. Die Männer suchen erst Deckung und arbeiten dann sich zur Besatzung vor, die sie mit Gewehr im Anschlag bedrohen.

Wem gehört das Schiff „Galaxy Leader“?

Das Filmmaterial wurde vom Houthi-nahen Fernsehsender Al Masirah einen Tag nach der Entführung des Schiffes veröffentlicht. Ob die Rebellen aus dem Jemen damit dem Staat Israel bzw. irgendeinem Israeli Schaden zugefügt haben, ist weiterhin unklar. Die israelische Armee wies die Darstellung umgehend zurück und erklärte via Twitter, es handle sich nicht um ein israelisches Schiff. Die Entführung eines Frachtschiffs durch die Houthis sei „ein sehr schwerwiegender Vorfall von globaler Tragweite“, hieß es weiter. Das israelische Außenministerium sprach von einem „iranischen Terrorakt“.

Nach Angaben der maritimen Sicherheitsfirma Ambrey handelt es sich bei dem Eigentümer des Autofrachters um die Firma Ray Car Carriers, deren Muttergesellschaft demnach dem israelischen Geschäftsmann Abraham „Rami“ Ungar gehört. Das Frachtschiff „Galaxy Leader“ fährt allerdings unter der Flagge der Bahamas und wird von der japanischen Firma Nippon Yusen (NYK Line) gechartert. Japan hat deshalb auch angeboten, in dem Konflikt zu vermitteln.

Internationale Besatzung - keine Israelis an Bord

Israelischen Angaben zufolge war der Frachter zwischen der Türkei und Indien unterwegs. Die 25-köpfige Besatzung besteht demnach aus Ukrainern, Bulgaren, Philippinern und Mexikanern. Israelische Staatsbürger waren demnach nicht an Bord. Die Houthi sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten „Achse des Widerstands“. Dazu gehören auch weitere vom Iran unterstützte Gruppen wie die radikalislamische Hamas und die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon.

Die Houthi sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten „Achse des Widerstands“. Dazu gehören auch weitere vom Iran unterstützte Gruppen wie die radikalislamische Hamas und die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon.

Vor knapp einer Woche hatten die Houthi-Rebellen Israel mit Angriffen auf Schiffe im Roten Meer gedroht. Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas als Reaktion auf deren brutalen Überfall auf israelisches Staatsgebiet haben die Houthi-Rebellen schon mehrfach Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert. (Reuters/Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.