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China belehrt die Welt: Aristoteles hat nie existiert!

Gab‘s ja gar nicht: der griechische Philosoph Aristoteles.
Gab‘s ja gar nicht: der griechische Philosoph Aristoteles.Getty
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Die akademischen Attacken auf den Westen sind Teil eines Kulturkampfs. Wir schlagen zurück: Den Konfuzianismus haben Jesuiten erfunden.

Jin Canrong ist nicht irgendwer. Der Professor in Peking berät das chinesische Regime, lehrt internationale Beziehungen und schart als Influencer eine gewaltige Gefolgschaft um sich. Aber noch nie hat er solche Wellen geschlagen wie jüngst mit einem Video, in dem er keck verkündet: Aristoteles hat nie existiert!

Denn: Ein einzelner Philosoph hätte nie Hunderte Werke mit Millionen von Worten verfassen können. Schon aus praktischen Gründen, weil die alten Griechen angeblich noch auf Pergament schrieben, also getrockneten Tierhäuten, und so viele Schafe hätten sie dafür gar nicht schlachten können. Für solche Textmengen hätte es Papier gebraucht. Und wer hat das erfunden? Natürlich die Chinesen. Jins nationalistisch motivierte Thesen ernten in seiner Heimat mehrheitlich Zustimmung – und schüren damit willkommene Zweifel: Die Geschichte des Westens sei nicht glaubwürdig, seine geistigen Fundamente wackelig.

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