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Gender-Gap in der Wissenschaft wird kleiner

Wer wird veröffentlicht, wer wird zitiert?
Wer wird veröffentlicht, wer wird zitiert? Imago / Sigrid Olsson
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Auch in den Wissenschaften gibt es einen Gender-Gap: Frauen veröffentlichen weniger Artikel und werden weniger oft zitiert. Doch die Lücke zwischen den Geschlechtern wird kleiner, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Wie erfolgreich jemand als Wissenschaftler oder Wissenschaftlerin ist, wird in der Regel an veröffentlichten Publikationen gemessen, außerdem daran, wie oft diese Publikationen von anderen Forschenden zitiert werden. Dabei gibt es, wenig überraschend, einen Gender-Gap: Frauen werden weniger häufig publiziert und weniger häufig zitiert. Einer aktuellen Studie zufolge, veröffentlicht im Fachjournal „PlosBiology“, wird diese Lücke zwischen den Geschlechtern aber kleiner.

Ein Forschungsteam rund um John Ioannidis von der Stanford University hat im Rahmen dieser Studie Daten von 5,8 Millionen wissenschaftlichen Autorinnen und Autoren untersucht, und das quer durch 174 Disziplinen, von den Natur- über die Geistes- und Sozialwissenschaften. Von den Forschenden waren etwa 3,8 Million Männer und zwei Millionen Frauen.

Deutliche Verbesserung für Wissenschaftlerinnen

Während unter jenen Forschenden, die bereits vor 1992 angefangen haben, wissenschaftlich zu publizieren, Männer knapp vier mal so häufig publizieren wie Frauen, liegt das Geschlechterverhältnis unter Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die erst nach 2011 tätig wurden, was Publikationen betrifft bei 1 zu 1,36.

Deutlich größer ist der Unterschied noch, wenn es um Zitationen geht. Unter den zitierten Forschenden waren Männer in den älteren Jahrgängen 6,41-mal häufiger vertreten als Frauen, unter den jüngeren Forschenden, die seit 2011 publizieren, immerhin noch 2,28-mal häufiger.

Große nationale Unterschiede

Wie groß die Lücke zwischen den Geschlechtern noch ist, unterscheidet sich auch von Nationalstaat zu Nationalstaat. Während sich etwa in Japan unter den häufig zitierten Forschenden zehn Mal mehr Männer als Frauen befinden, auch in den jüngeren Generationen, ist das Verhältnis bei den Zitationen in Italien nahezu ausgeglichen. In der jüngsten Gruppe publizieren dort Frauen sogar häufiger als Männer.

Während die Studie zwar einen Rückgang von Ungleichheit zwischen Männern und Frauen in der Spitzenwissenschaft dokumentiere, so die Autoren, gebe es aber noch Bedarf an weiteren Verbesserungen. (red)

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