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Der nächste Kryptostar ist gefallen

Binance-Gründer Changpeng Zhao muss das Unternehmen verlassen.
Binance-Gründer Changpeng Zhao muss das Unternehmen verlassen. Getty Images via AFP/David Ryder
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Die Kryptobörse Binance muss in einem Vergleich mit US-Behörden über vier Milliarden Dollar zahlen. Das Unternehmen hat zahlreiche Gesetze gebrochen.

Wien. Zu wenig reguliert, zu lasch im Umgang mit bestehenden Gesetzen und immer mit dem Vorwurf der Zwielichtigkeit konfrontiert. Kritiker scheinen nun wohl in ihren Argumenten bestätigt zu werden: Denn die weltgrößte Kryptobörse Binance wurde in den USA zu einer Zahlung von 4,3 Mrd. Dollar verurteilt. Es handelt sich dabei um den größten Vergleich in der US-amerikanischen Wirtschaftsgeschichte. Auch Firmengründer Changpeng Zhao muss sich zurückziehen. Doch was ist geschehen?

Die US-Behörden haben dem Unternehmen unter anderem die Umgehung von Sanktionen, illegale Finanzierungen und Geldwäsche vorgeworfen. Binance gab nun zu, auf seiner Plattform Transaktionen mit der Hamas und anderen terroristischen Gruppen zugelassen zu haben. Das Unternehmen gestand auch ein, von 2017 bis 2022 über hundert Mio. Dollar von einem russischen Darknet-Marktplatz auf ­Binance Wallets transferiert zu haben.

„Binance wurde zur größten Kryptowährungsbörse der Welt, auch wegen der Verbrechen, die sie begangen hat – jetzt zahlt sie eine der größten Unternehmensstrafen in der Geschichte der USA“, sagte Generalstaatsanwalt Merrick Garland. Auch Finanzministerin Janet Yellen meldete sich zu Wort: „Binance hat in seinem Streben nach Profit die Augen vor seinen gesetzlichen Verpflichtungen verschlossen. Sein vorsätzliches Versagen hat es ermöglicht, dass Geld über seine Plattform an Terroristen, Cyberkriminelle und Kinderschänder fließt.“ 

Die US-Behörden ermitteln bereits seit der Gründung von Binance gegen das Unternehmen. Seit Langem versuchen zahlreiche Staaten, das Geschäft mit Kryptowährungen zu regulieren. In den vergangenen Jahren hat die US-Börsenaufsicht SEC mehr als 130 Verfahren gegen die Kryptobranche angestrengt. Im Sommer verklagte sie etwa die Handelsplattform Coinbase, weil das Unternehmen Kryptoanlagen zum Handel angeboten hatte, die die SEC als Wertpapiere einstufte, und diese hätten registriert werden müssen.

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