Die Freiheitspartei ist laut Prognosen überraschende Wahlsiegerin. Doch die Regierungsbildung wird schwierig. Wilders profitierte vom Hauptthema Zuwanderung und punktete mit seiner harten Haltung.
Den Haag. In den Niederlanden zeichnete sich bei der Parlamentswahl am Mittwoch ein überraschend radikaler Rechtsruck ab: Der Rechtspopulist und Islamkritiker Geert Wilders (60) und dessen Freiheitspartei PVV kann nach Auszählung von 94 Prozent der Stimmen mit einem überraschend klaren Wahlsieg rechnen.
Das kommt einem politischen Erdbeben gleich. Denn eine derart klare Machtverschiebungen nach rechts hat es in den Niederlanden bei Wahlen seit Jahrzehnten nicht gegeben.
Der Rechtspopulist Wilders und seine PVV konnten laut den Hochrechnungen ihre Stimmenanzahl fast verdoppeln. Sie dürften demnach künftig 37 der insgesamt 150 Abgeordnetensitze im neuen Haager Parlament stellen.
Komplizierte Verhandlungen
Wilders macht daher gleich gestern klar, dass er nun sein Land anführen will: „Der Wähler hat nun gesprochen“, sagte er am Mittwochabend im Fernsehen. „Ich glaube, dass wir jetzt alle über unseren Schatten springen müssen.“ Auf keinen Fall dürfe der Wählerwille übergangen werden. „Die Niederlande haben gesprochen und das muss, was mich betrifft, auch umgesetzt werden.“