Leitartikel

Gewalt gegen Frauen? Fragen Sie lieber nicht!

Ein Protest gegen Gewalt an Frauen in Rom.
Ein Protest gegen Gewalt an Frauen in Rom. Imago / Marcello Valeri
  • Drucken
  • Kommentieren

Alle reden über Gewalt, aber tatsächlich ist sie nach wie vor ein Tabu. ­Anzeigen nach Sexualdelikten bleiben folgenlos. Junge Frauen leben, als sei das selbstverständlich, in Angst. Was dagegen getan wird, ist niemals genug.

November ist, reden wir über Gewalt. Als gehörte es zur Folklore des Jahreskreises, geht es, kurz vor der schönen Weihnachtszeit, einer Hochsaison häuslicher Gewalt, also um dieses Problem. Aussendungen, Aktionen, Reden: Ziemlich jede und jeder, die das Thema irgendwie tangiert, findet Muße zu beteuern, wie verabscheuenswert Gewalt ist. Wie viel getan werden muss, müsste, ja, eigentlich getan werden müsste! Jetzt aber wirklich! Das wird diesmal wirklich den Unterschied machen!  

Jene 26 Frauen, die laut Zählung des Vereins Autonome Frauenhäuser heuer Opfer eines Femizids wurden, können wir nicht fragen, was sie von den großen Worten halten. Jene, die getötet wurden, weil sie Frau sind, aufgrund der Geschlechterverhältnisse, so die Definition des Femizids. Etwa, klassischer Fall, weil sie es gewagt hatten, einen Mann zu verlassen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.