Kunstlicht

Warum kam der Orange Day nur zu seiner Farbe?

Das Kanzleramt in Wien ist in oranges Licht gehüllt.
Das Kanzleramt in Wien ist in oranges Licht gehüllt.Imago / Martin Juen Via Www.imago-images.de
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Orange ist eine Signalfarbe der Extreme – und symbolisch ambivalent noch dazu.

Ideal ist es nicht, dass dem „Black Friday“ heuer direkt der Orange Day folgt. Heißt es nach einer beliebten Netflix-Serie schlicht „Orange is the new Black“ und der Ausverkauf geht einfach weiter? Alle Anticellulitisprodukte minus 25 Prozent? Dabei haben die beiden Tage so gar nichts miteinander gemein. Außer ihrem relativ jungen Alter. Erst seit rund zehn Jahren ist der „Schwarze Freitag“ hierzulande als Shoppingorgie bekannt, eine US-Tradition, die den Tag nach Thanksgiving, immer am vierten Novemberdonnerstag, markiert. An diesem Freitag drohte regelmäßig das Verkehrschaos, worauf erstmals Mitte der Sechziger die Polizei von Philadelphia schwarz sah und ihm den Namen verpasste.

»Orange ist die ambivalente Signalfarbe alles Extremen.«

Der Orange Day dagegen ist an ein bestimmtes Datum gebunden, den 25. November, seit 1999 von der UN-Generalversammlung zum Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen erwählt. Doch warum ausgerechnet unter oranger Flagge, dieser seltsamen Farbe des Transits, des Sonnenauf- und Sonnenuntergangs? Dieser ambivalenten Signalfarbe alles Extremen – der Müllabfuhr. Und der Rettungswesten. Der Erleuchtung im Buddhismus. Und der Spaltung, denkt man an eine historische rechte Bundespartei in Österreich. Oder der radikalen Protestanten in Nordirland.

Außer seiner internationalen Verständlichkeit bleibt fraglich, wie ausgerechnet die Frauen zum Orange kamen. Sehen wir es positiv. Angeblich wirkt Orange auch gegen Ängste. Angesichts der Gewaltstatistik kann das nicht schaden.

Emails: almuth.spiegler@diepresse.com

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