Wien Hetzendorf

Vinzi-Dorf: Nach langer Odyssee endlich angekommen

„Michi“, eigentlich Michael Kummer, lebt seit Anfang 2019 im Vinzi-Dorf in Wien Hetzendorf. Weg von hier will er nie wieder, sagt der 55-Jährige.
„Michi“, eigentlich Michael Kummer, lebt seit Anfang 2019 im Vinzi-Dorf in Wien Hetzendorf. Weg von hier will er nie wieder, sagt der 55-Jährige. Caio Kauffmann
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Wie ein Dorf aus kleinen Holzrahmenbauten zum Luxusressort wird, von einer Odyssee, die ihr Ende im Vinzi-Dorf in Wien Hetzendorf fand und wie dort seit fünf Jahren Zusammenleben trotz großer Herausforderungen gelingt.

Der Michi — „Ich bin einfach der Michi“, das stellt er gleich klar, „für mich gibt es kein Sie, das kannst schon sagen, aber ich nicht“ — hat ein Leben hinter sich, es würde Stoff für Filme bieten. Frau, Kinder, Haus, ein Abschied, bei dem er sagte, er fahre auf eine kurze Dienstreise, aber für sich dachte, es sei für immer.

In der Tasche hatte er ein One-Way-Ticket nach Brasilien, „weil dort mein Finger auf der Landkarte gelandet ist“. Erträumt hatte er sich einen Neustart. Aber als das Geld durchgebracht war, landete er in einem Armenviertel, einer Favela, in São Paulo. Bis ihn auf Betreiben der Familie die Interpol aufspürte, Brasilien ihn, den Illegalen, retour schickte, er im Winter in kurzen Hosen und ohne einen Cent landete und in die Psychiatrie eingewiesen wurde.

Psychiatrien und Krankenhäuser

Eine Odyssee begann: Psychiatrien, Krankenhäuser. „Baumgartner Höhe, Gugging, Mauer, Kalksburg – kenne ich alles“, sagt er. Schließlich diverse Hilfseinrichtungen, Notschlafstellen, Alkoholsucht: Zuletzt musste er den Schnaps flaschenweise trinken. Versuche, sich mit Therapien, neuen Freundinnen und eigenen Wohnungen zu stabilisieren, scheiterten immer wieder.

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