Ukraine

Hunger als Motor der Vernichtung

Ein Mädchen mit Getreideähren. Das Holodomor-Denkmal in Kiew.
Ein Mädchen mit Getreideähren. Das Holodomor-Denkmal in Kiew.Getty Images/Joern Pollex
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Vor 90 Jahren ereignete sich eine der größten humanitären Katastrophen des 20. Jahrhunderts: der Holodomor, das Massensterben in der Ukraine als Folge des Hungers.

Von 1931 bis 1934 starben in der Sowjetunion – in Russland, Kasachstan und der Ukraine – rund 5,5 Millionen Menschen an Hunger und dessen Folgekrankheiten. Die höchsten Todeszahlen waren mit 3,9 Millionen Opfern in der multiethnischen Bevölkerung der Ukrainischen Sowjetrepublik zu beklagen. Im kollektiven Gedächtnis der Ukraine ist diese Katastrophe als Holodomor (ukrainisch holod, Hunger, und mor, Tötung, Mord) verankert. Inmitten des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wird an das Grauen vor 90 Jahren erinnert. Die Gedenkfeiern verweisen auch auf Parallelen zur russischen Aggression von heute.

Stalin hatte damals der ukrainischen Landwirtschaft bis ins Irreale gesteigerte Abgabeverpflichtungen von Nahrungsmitteln für die restliche Sowjetunion aufgezwungen. Das zu leisten war ihr nicht möglich. Umgekehrt: Schon 1931 baten ukrainische Kommunisten ihre Parteiführung, wie schon in der Hungersnot zu Beginn der 1920er-Jahre, um ausländische Lebensmittelhilfe. Die Folgen der gewaltsamen Kollektivierung waren in der Ukraine besonders verheerend. Stalin lehnte aber jede Hilfe ab.

Massensterben politisch motiviert

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