Jetzt passt endlich einmal das Wörtchen kongenial: Ilse Aichingers „Die größere Hoffnung“ in der Inszenierung von Sara Ostertag im Landestheater.
Auf der Bühne steht eine riesige rosa Torte. Also sie steht da wirklich, auf zwei Beinen, eine Schauspielerin steckt darin, oben ragt ein Schopf aus dem Zuckerguss – mit Masche. Die Geschichte, die hier erzählt wird, geht so: Ellen, die in den grausigen Zeiten, in denen sie lebt, Halbjüdin genannt wird, will diese Torte kaufen. Herzlichen Glückwunsch steht drauf. Es ist ein Geburtstagsgeschenk für einen Freund. Ellen hat gespart, eisern, aber jetzt, in der Konditorei, will man sie ihr nicht geben. Wir sehen also die Torte, die sich nicht bewegt, und daneben Ellen, wie sie leise bittet, leise und dringlich, sie kann noch Geld holen, sie kann sich beeilen. Bitte! Und dabei hat sie ganz vergessen, dass sie den Stern trägt. Um dazuzugehören, zu ihren „ganzjüdischen“ Freunden.
Keiner antwortet.