Der Messeranschlag auf Touristen in Paris weckt die Erinnerung an das Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt.
Die französische Hauptstadt kennt das Drehbuch für derlei Anschläge schon zur Genüge. „Allahu Akbar“, rief der Attentäter, ehe er am Samstagabend in der Nähe des Eiffelturms auf ein deutsches Touristenpaar einstach und auf der Flucht noch weitere Menschen verletzte. Das Messerattentat des polizeibekannten Sohns iranischer Emigranten, der zum Islam konvertiert war und sich radikalisiert hatte, forderte ein Menschenleben in Paris.
Der 26-jährige Attentäter, der unter schweren psychischen Störungen leidet und Kontakte zu anderen Islamisten und späteren Attentätern pflegte, machte kein Hehl aus seinem Motiv. Er wolle den Krieg gegen Muslime – insbesondere gegen die Palästinenser im Gazastreifen – rächen, erklärte er bei seiner Einvernahme. Frankreich mache sich zum Komplizen Israels. Er habe es „satt“, Muslime sterben zu sehen. Das bestätigt die Befürchtungen der Behörden – nicht nur – in Frankreich, dass der Krieg im Nahen Osten Nachahmungstäter in Europa auf den Plan rufen und Racheakte provozieren könnte.