Diplomatie

Die rätselhaften Reisepläne eines ukrainischen Ex-Präsidenten

Der ehemalige Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko.
Der ehemalige Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko. Imago / Celestino Arce Lavin
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Der ukrainische Geheimdienst will Gespräche zwischen Poroschenko und Orbán verhindert haben. Budapest bestätigt Pläne für ein Treffen. Aber vieles bleibt unklar.

Dass ukrainischen Männern im wehrfähigen Alter, zwischen 18 und 60, die Ausreise verweigert wird, ist Kriegsalltag in der Ukraine. Aber der Zwischenfall am Wochenende tanzt aus der Reihe, weil der Abgewiesene eigentlich eine Ausreiseerlaubnis des Parlaments in der Tasche hatte, aber vor allem, weil er einmal der höchste Mann im Staat gewesen war. Petro Poroschenko, 58 Jahre alt, Oligarch, und von 2014 bis 2019 Präsident, wurde vom SBU an der Ausreise gehindert. Als Grund dafür führte der ukrainische Geheimdienst an, dass Poroschenko den ungarischen Premier Viktor Orbán treffen habe wollen, einen Mann, der „systematisch anti-ukrainische Positionen“ vertrete. Und dass dabei zumindest indirekt auch Russland seine Finger im Spiel gehabt habe. Der SBU behauptete nämlich weiters, Moskau habe das anberaumte Treffen „für seine geheimdienstlichen und psychologischen Operationen“ gegen Kiew nutzen wollen, die Gespräche hätten Poroschenko jedenfalls zu einem „Werkzeug in der Hand der russischen Geheimdienste“ gemacht.

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