Interview

Polaschek zu Pisa und Schulreformen: „Der Ball liegt aktuell bei den Experten“

Minister Polaschek zufolge liegt der Ball in der Frage von nötigen Schulreformen bei den Expertinnen und Experten in der Bildungsforschung. Sie soll nun ausgebaut werden.
Minister Polaschek zufolge liegt der Ball in der Frage von nötigen Schulreformen bei den Expertinnen und Experten in der Bildungsforschung. Sie soll nun ausgebaut werden.Caio Kauffmann
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Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) zeigt sich zufrieden mit dem Pisa-Ergebnis. Er will Schule künftig ganz „neu denken“ – mithilfe der Bildungsforschung. An eine Reform der Matura aber denkt er nicht.

Die Presse: Die Pisa-Erhebung zeigt einen deutlichen Abfall bei den Kompetenzen. Auch in Österreich haben sich die Leistungen insgesamt verschlechtert, liegen aber bei Mathematik besser als im OECD-Schnitt. Sind Sie zufrieden?

Martin Polaschek: Es ist uns gelungen trotz der Pandemie ein gutes Ergebnis zu erzielen. Besonders erfreulich ist, dass unsere Schulen im digitalen Bereich sehr gut aufgestellt sind und, dass unsere Schülerinnen und Schüler im Bereich der Mathematik überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt haben. Wie Sie richtig sagen, zeigt die PISA-Studie 2022 hier einen deutlichen Vorsprung im OECD-Vergleich. Natürlich haben wir noch viel Arbeit vor uns, der eingeschlagene Weg in der Bildungspolitik ist aber der richtige. Und es hat sich gezeigt, dass unsere Covid-Maßnahmen, etwa zusätzliche Förderstunden gewirkt haben.

Im Zeitverlauf zeigt sich bei den Ergebnissen ein konstanter, recht großer Unterschied zwischen Mädchen und Burschen. Mädchen können besser lesen, Burschen sind besser in Mathematik. Wieso?

Das fordert ganz besonders unsere Aufmerksamkeit. Es ist mein Ziel, Chancengerechtigkeit zu fördern und Benachteiligungen entgegenzuwirken. In verschiedenen Maßnahmen spiegelt sich das wider, wie der geplanten Einführung von pädagogischem Unterstützungspersonal oder dem Ausbau ganztägiger Schulformen. Auch unser Jahresschwerpunkt Lesen und der Mint-Aktionsplan soll dem Geschlechterunterschied entgegenwirken. Diesen eingeschlagenen Weg werde ich solange ich Bildungsminister bin weiter gehen.

Der Unterschied zwischen sozioökonomisch besser und schlechter gestellten Kindern ist in Österreich erheblich größer als im OECD-Schnitt. Auch hier die Frage: Wieso?

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