Konzertkritik

Wie Daniil Trifonov den Mount Beethoven erklomm

Wunderbar eigenbrötlerisch: Daniil Olegowitsch Trifonov, geboren 1991 in Nischni Nowgorod, Russland.
Wunderbar eigenbrötlerisch: Daniil Olegowitsch Trifonov, geboren 1991 in Nischni Nowgorod, Russland.Clemens Fabry
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Rasen und Beinahe-Stillstand: Im Konzerthaus lotete Pianist Daniil Trifonov Extreme aus.

Halbdunkel kündete den Künstler an. Zottelig, ungekämmt, im leicht ausgebeulten Anzug schritt Daniil Trifonov zum Bösendorfer und spielte los: Piano-pianissimo, wunderbar eigenbrötlerischen Rameau, der den Saal zur Ruhe zwang. Dabei bewegte er sich kaum, im erfreulichen Kontrast zu den Klavierhockergymnastikern. Diese Nonchalance, zusammen mit dem Look – halb The Revenant, halb Jesus – signalisierte: Es zählt nur die Kunst! Der Applaus wurde mit Mozarts Klaviersonate K300 gleich wieder abgewürgt: Über die Tasten gebuckelt, unaufgeregter, aber sehr persönlicher, wunderbar abgestufter, schneller, nie schlampiger Mozart. Dann noch etwas Mendelssohn.

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