Quergeschrieben

Der verklärte journalistische Blick auf das Unternehmer-„Genie“ Benko

René Benko
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Wären in der Causa Signa die Mächtigen rechtzeitig zur Verantwortung gezogen worden, könnte man sich jetzt das scheinheilige Getue ersparen.

Die zahllosen Aufforderungen, sich doch bitte jede Schadenfreude zur Pleite von René Benkos Immobilienimperium zu verkneifen, können als Höhepunkt journalistischer Heuchelei gewertet werden. Plötzlich geht es um Arbeitsplätze, Aufträge, Folge­insolvenzen, um das Verscherbeln von Luxusimmobilien und sogar um die verkümmerte Risikobereitschaft österreichischer Unternehmen. Sie wird im Vergleich zu Benkos Risiko-Parforceritt als wirtschaftshemmend beschrieben.

Wo aber waren all die jetzt so klarsichtigen Beobachter in den letzten Jahren? Die Antwort ist einfach: Mit völlig verklärtem Blick auf das Unternehmer-„Genie“ Benko wollte man jene fragwürdigen Konstruktionen nicht sehen, die jetzt plötzlich zur Überraschung aller auftauchen. In den USA gilt, zumindest in Bezug auf die Medien, der Leitsatz „Hold the powerful accountable!“: Zieh die Mächtigen zur Verantwortung! 

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