Porträt

Lena Schilling: Die grüne Alternative

Sie verlange von sich selbst „radikale Ehrlichkeit“, sagt Lena Schilling.
Sie verlange von sich selbst „radikale Ehrlichkeit“, sagt Lena Schilling.Die Presse, Jana Madzigon
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Lena Schilling ist die Favoritin für Listenplatz eins der Grünen bei der EU-Wahl. Nur konnte sie sich für Parteipolitik bisher so gar nicht begeistern.

Eine Frau muss es sein. Am besten eine, die man in der Öffentlichkeit kennt. Eine, die zeigt, dass die Grünen das mit der EU heutzutage ernst meinen, auch wenn sie einst gegen den Beitritt Österreichs waren. Eine Frau eben, die sich gegen die Spitzenkandidaten (tatsächlich stehen bisher nur Männer fest) der anderen Parteien für die EU-Wahl im kommenden Juni durchsetzen kann. Eigentlich hätte Klimaministerin Leonore Gewessler diese Frau sein sollen. Die Parteispitze hat so fest damit gerechnet, dass sie am 16. Dezember einen Bundeskongress angesetzt hat, bei dem die grüne EU-Liste hätte bestätigt werden sollen. Doch Gewessler wollte partout nicht nach Brüssel. Der Bundeskongress musste also verschoben werden und die Partei eine neue Spitzenkandidatin finden.

Wie „Die Presse“ berichtet hat, scheint die Klimaaktivistin Lena Schilling aktuell die besten Chancen dafür zu haben. Dem Vernehmen nach ist die grüne Parteispitze von der Idee, mit ihr in den Wahlkampf zu starten, sehr angetan. Offen ist aber, ob die Studentin, Autorin und „Krone“-Kolumnistin überhaupt von ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement in die institutionalisierte Politik wechseln möchte. Letztere hatte Schilling in der Vergangenheit ja immer wieder heftig kritisiert und sich dabei auch an den Grünen abgearbeitet. Trotzdem wäre sie nicht das erste Mitglied der Klimabewegung, das vom Aktivismus in die Politik wechselt. Allerdings: „Ich habe bei Freunden gesehen, was es heißt, sich plötzlich von einem parteipolitischen Kontext einschränken zu lassen“, sagt Schilling im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“. Bisher sei ihr Zugang zum Erfolg immer gewesen, von sich selbst „radikale Ehrlichkeit einzufordern“, auch wenn man sich damit nicht nur Freunde mache. Um jeden Preis wolle sie nur eines: etwas be­wegen.

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