Jordanien wirft Israel vor, Gazas Bevölkerung vertreiben zu wollen. Ägyptens Staatschef Sisi, der sich nun wiederwählen lässt, sieht die Hamas als Feind, spielt aber den Vermittler.
Die Befreiung aller israelischen Geiseln im Gazastreifen und die Zerschlagung der Hamas. Diese Ziele formulierte Israels Regierung bereits zu Beginn ihrer Militäroperation, die sie als Antwort auf den grausamen Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober gestartet hatte. Beide Ziele wurden nach wie vor nicht erreicht. Und so macht Israels Premier Benjamin Netanjahu nun deutlich, dass die Streitkräfte ihre Offensive im Gazastreifen fortsetzen werden. Nach einer Sitzung seines Kabinetts wies er am Wochenende internationale Forderungen nach einem Ende des israelischen Einsatzes zurück. Er habe den Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Deutschlands und anderer Länder gesagt: „Sie können nicht einerseits die Eliminierung der Hamas unterstützen und uns andererseits dazu drängen, den Krieg zu beenden, was die Eliminierung der Hamas verhindern würde.“ Doch angesichts der verheerenden humanitären Lage im Gazastreifen wird der internationale Druck auf Israel immer stärker.
Israel kritisiert „unerhörte Vorwürfe“ aus Jordanien
Auch in offiziell befreundeten arabischen Nachbarländern wird die Kritik zunehmend schärfer. Jordaniens Außenminister Ayman Safadi warf Israel nun vor, an der Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung aus dem Gazastreifen zu arbeiten. „Was im Gazastreifen geschieht, ist nicht nur das Töten unschuldiger Menschen und die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen. Es ist der systematische Versuch, Gaza leer von seinen Einwohnern zu machen“, sagte Safadi bei einer Konferenz in Katars Hauptstadt Doha. Und er sprach davon, dass das israelische Vorgehen der „legalen Definition eines Genozids“ entspreche.